AA

Zettel muss für Super-G passen - ÖSV-Speed-Damen in Not

Kathrin Zettel schont sich für den Nachtslalom in Flachau
Kathrin Zettel schont sich für den Nachtslalom in Flachau ©APA
Mit dem "echten" Super-G werden am Sonntag (11.30 Uhr/live ORF 1) die Weltcup-Rennen der Damen in Haus im Ennstal abgeschlossen. Der Super-G ist die einzige Speed-Disziplin, in der Österreichs Damen dank Elisabeth Görgl (Lake Louise) bereits einen Saisonsieg eingefahren hat.

Die nach dem Holaus-Aus weiter durch Verletzungen zahlenmäßig reduzierten ÖSV-Damen müssen Sonntag auch auf Kathrin Zettel verzichten, die sich für den Nachtslalom am Dienstag in Flachau schont.

Die Knieprobleme von Zettel (12. im Super-G von Val d’Isere) sind mittlerweile so groß, dass die Niederösterreicherin nach dem Zagreb-Slalom vier Tage komplett pausieren musste, um wieder schmerzfrei Rennen fahren zu können. Damit muss die Weltcup-Dritte ihre kleinen Ambitionen auf die große Kugel wohl endgültig begraben. “Aber wir hatten vor der Saison außer Niki Hosp dafür ohnehin keine in Betracht gezogen”, winkte Damenchef Herbert Mandl ab.

Die Verletzungen der beiden Völkl-Fahrerinnen Hosp (fährt frühestens in zwei Monaten wieder Ski) und nun auch noch Maria Holaus – die Freundin von Marlies Schilds Bruder Josef muss sechs Wochen pausieren und hat über ihre Karriere-Fortsetzung noch nicht entschieden (“Jetzt bleibt mir aber genügend Zeit für die Matura”) – hat nach den Serien-Rücktritten dazu geführt, dass Österreichs Damen-Speedteam in höchster Not ist.

Neben Andrea Fischbacher sind mit Görgl und Anna Fenninger zwei der drei verbliebenen “Abfahrtsdamen” Allrounderinnen. Es ist jetzt schon klar, dass wohl eine Top-20-Platzierung als Qualifikation für die noch offenen Olympiaplätze reichen wird – vorbehaltlich der Akzeptanz durch das ÖOC. Ähnliches gilt für den vierten Slalomplatz. Mandl: “Es war noch nie so leicht ins Weltcupteam und zu Olympia zu kommen!”

Zumindest im Super-G gibt es Lichtblicke. Auch wenn Görgl im Rennen oft “überengagiert” ist und als starke Technikerin mit der steirischen Hocke-Piste am Kaibling keinen für sie optimalen Rennhang vorfindet. Aber das hatte man auch in Lake Louise geglaubt und der untere Teil in Haus ist durchaus anspruchsvoll. “Sie müsste einfach nur eine normale Trainingsfahrt runterbringen, dann ist sie ohnehin vorne dabei”, seufzte Mandl über die Steirerin.

Zuletzt in Val d’Isere landeten die Schweizerinnen mit Fränzi Aufdenblatten vor Nadia Styger einen Doppelsieg. Dennoch sind in Haus mit Lindsey Vonn, Maria Riesch und Anja Pärson die drei Head-Läuferinnen, die auch das nötige Kampfgewicht mitbringen, die Top-Favoritinnen auf den Siegerscheck von rund 23.500 Euro. Abfahrts-Seriensiegerin Vonn ist besonders heiß auf den ersten Saisonsieg im Super-G, neben Geld und Punkte winkt auch ein Geschenk ihres Ehemannes Thomas Vonn.

Der Hauser Super-G war organisatorisch das dritte von vier Damen-Weltcuprennen in Österreich in Folge. Und das in einer “Woche” in der auch die zwei Tournee-Springen (Innsbruck, Bischofsofen) sowie das Skifliegen am Kulm (in unmittelbarer Nähe von Haus) sowie die Weltcups im Ski Cross (St. Johann) und Snowboard (Kreischberg und Bad Gastein) in Szene gingen.

Trotz Partner-Agenturen wie WWP war der Österreichische Skiverband, der alle Österreich-Bewerbe selbst veranstaltet und zu dessen Marketing-Stab mittlerweile auch Kombi-Olympiasieger (1998) Mario Reiter gehört, an der Kapazitätsgrenze angelangt.

  • VIENNA.AT
  • Wintersport
  • Zettel muss für Super-G passen - ÖSV-Speed-Damen in Not
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen