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Zettel kämpft um "Kugel" mit

Gleich im ersten Rennen nach der WM wird bei den Damen die erste Kristallkugel dieses Skiwinters vergeben. Mit der letzten Super-Kombi der Saison beginnt das Weltcup-Programm in Tarvis.

Das Abschlusstraining für die Spezialabfahrt am Samstag war bei strahlendem Sonnenschein aus österreichischer Sicht getrübt vom heftigen Sturz der Salzburgerin Michaela Kirchgasser.

Die 23-jährige Österreicherin hob auf der überlangen Strecke nach etwa eineinhalb Fahrminuten ab, landete auf nur einem Bein und musste dann heftig zu Boden. Zwar konnte die Filzmoserin dann wieder aufstehen und auf Stöcke gestützt auch gehen, Kirchgasser klagte aber über Schmerzen im linken Knie und musste zur MRI-Untersuchung nach Villach gebracht werden. Bestzeit ging in 2:01,78 Minuten überraschend an die Spanierin Carolina Ruiz Castillo, schnellste ÖSV-Fahrerin war als Sechste erneut Elisabeth Görgl, die am Vortag sogar Bestzeit erzielt hatte und in allen drei Rennen Top-5-Plätze anstrebt.

Das dreitägige Weltcup-Programm in Tarvis beginnt am Freitag (11:00 Abfahrt/14:30 Slalom) mit der dritten und letzten Super-Kombination dieser Saison, danach stehen noch eine Abfahrt am Samstag sowie ein Super-G am Sonntag auf dem Programm. Nicht dabei in Tarvis ist Nicole Hosp, die nach ihrem missglückten WM-Auftritt wieder zu Hause trainiert, um nach ihrer schweren Knieverletzung wieder vollkommen fit zu werden.

Kathrin Zettel geht am Freitag erstmals als (frischgebackene) Weltmeisterin in eine Super-Kombi. Auch die Niederösterreicherin hat dank Gold und den anschließenden Feiern verdrängt, dass sie sich hier in Tarvis vor zwei Jahren ihre bisher schwerste Verletzung zugezogen hat. “Natürlich beflügelt der Weltmeister-Titel. Das heißt aber nicht, dass ich hier automatisch Favoritin bin”, meinte Zettel, die wegen des Kirchgasser-Sturzes abgewunken worden war und nochmals fahren musste.

Die vielen weiten und aufmachenden Kurven würden vielmehr eher einer Anja Pärson oder Lindsey Vonn liegen, so Zettel. “Für die Kombi muss es für mich in der Abfahrt schon sehr gut laufen, dass ich eine Chance habe”, meinte sie. “Aber ich fahre noch um zwei kleine Kugeln mit, eine davon wäre die in der Kombi.”

Pärson in St. Moritz und Vonn in Altenmarkt (vor Zettel) haben die bisherigen Kombis gewonnen. Die Schwedin geht mit 160 Punkten und einem satten Vorsprung von 58 Zählern auf Zettel sowie 60 auf Vonn in die Entscheidung um die erste Kristallkugel der Saison. Pärson gilt auch als Abfahrts-Mitfavoritin am Samstag, obwohl sie in beiden Trainings schwere Fehler machte.

Auch Vonn fuhr im Training wie so oft hinterher, diesmal ist die Doppelweltmeisterin aus den USA wegen ihrer Daumenverletzung aber tatsächlich am relativ flachen Start gehandicapt. “Eine Pause ist trotz der Verletzung für mich kein Thema. Ich kämpfe um die große Kugel, da nimmt so eine Verletzung in Kauf”, sagte die 24-Jährige, die mit einer speziellen Schiene fahren muss und mit dem gewaltigen Vorsprung von 179 Punkten auf ihre deutsche Freundin Maria Riesch ins Weltcup-Finish geht.

Renate Götschl, die sich nach ihrer riesigen WM-Enttäuschung (vier Sekunden Rückstand) zu Hause “vergraben” hatte, zeigte sich in Tarvis schon wieder von ihrer lachenden Seite. Auf dieser Piste hatte sie sich vor zwei Jahren ebenfalls schwer am Knie verletzt, gleichzeitig aber gleich zwei Weltcupkugeln sichergestellt. “Heute sieht man, was das damals wert war, denn derzeit wäre das für mich unmöglich”, meinte die 33-jährige Steirerin. Auch Götschl ist von den heuer ausgezeichneten Pistenverhältnissen in Tarvis angetan. “Ich habe aber in dieser Saison keine Ziele mehr, fahre einfach Rennen für Rennen.”

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