Durch den Wegfall der Urheberrechte, die der Freistaat Bayern bis Ende 2015 hielt, wurde der Weg für die seit 7. Jänner erhältliche kritisch kommentierte “Mein Kampf”-Ausgabe des Münchner Instituts für Zeitgeschichte frei. Daraufhin entbrannte vor allem in Deutschland eine Debatte darüber, ob das Buch zum Einsatz im Unterricht geeignet sei. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, sprach im Vorfeld der Publikation davon, dass man Textauszüge der Neuausgabe im Schulunterricht einsetzen werde.
Laut dem “Zentrum polis”, einer vom österreichischen Bildungsministerium beauftragten pädagogischen Service- und Beratungseinrichtung vor allem für die Politische Bildung an den Schulen, ermöglicht die neue Ausgabe zwar “neben didaktischen Materialien einen adäquaten Umgang mit der Propagandaschrift. Damit ist ein wichtiger Schritt zur Ent-Tabuisierung im Umgang mit dem Text gesetzt.” In Verbindung mit dem Buch und dessen nunmehrigem Neuerscheinen böten sich zahlreiche “Anknüpfungspunkte zu aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen”. Die Auseinandersetzung mit dem Stoff “auf dieser Metaebene” erscheine allerdings “lohnender als die intensive Befassung mit dem Text selbst”.