Hunderte, meist jugendliche Fans “belagerten” bei einer Autogrammstunde die Filiale des Teamsponsors Volksbank in der Wiener Operngasse, um Autogramme zu ergattern oder die Skispringer aus der Nähe zu sehen. “Wenn so viele Fans kommen, ist das schon eine Genugtuung”, freute sich Schlierenzauer. Der Olympia-Countdown läuft, die nächste Herausforderung wartet Freitag und Samstag in Zakopane.
Doppel-Olympiasieger Thomas Morgenstern hat zuletzt in Sapporo (Japan) seinen 14. Weltcupsieg gefeiert, während Schlierenzauer, Tourneesieger Andres Kofler und Weltmeister Wolfgang Loitzl in der Heimat die Batterien neu aufgeladen haben. Auf der nächsten Station in Polen ist das aktuelle ÖSV-Spitzen-Quartett, das in der Weltcup-Gesamtwertung die Ränge zwei bis fünf einnimmt, wieder vereint. Martin Koch, am Sonntag Dritter in Sapporo und Weltcup-Sechster, pausiert diesmal.
Weltcupsieger Schlierenzauer, der in der Zwischenwertung 143 Punkte Rückstand auf den Schweizer Simon Ammann aufweist, hat die Pause gut genützt. Der 20-Jährige war gemeinsam mit Stützpunkttrainer Florian Liegl in Innsbruck und auf der 60-m-Schanze in Stams zweimal springen, nicht zuletzt um einen kleinen Fehler auszumerzen. “Die Anfahrtshocke war nicht optimal, das wirkt sich natürlich auf den Sprung aus”, erklärte der Perfektionist. “Aber das ist Nörgeln auf höchstem Niveau.” Schlierenzauer freut sich auf die nächsten Aufgaben, der fünffache Saisonsieger hat weitere Erfolge im Visier. “Jetzt kommen Schanzen, die ich sehr gerne mag.”
Loitzl, der im Vorjahr nach seinem Tournee-Erfolg auch Sieger in Zakopane war, hat viel Zeit mit seiner Familie verbracht und seit 11. Jänner nur einmal in Bischofshofen trainiert. “Ich wollte im Rhythmus bleiben, das hat sehr gut funktioniert”, sagte der Steirer, der sich bei einem Missgeschick daheim eine kleine Blessur an der Nase zugezogen hat. Die nächsten Stationen sieht er vor allem als Aufbau für Vancouver. “Jetzt gilt es, in Topform zu kommen und sich durch sehr gute Resultate vielleicht schon einen Fixplatz zu sichern.”
Tourneesieger Kofler hat die Strapazen des ersten Saisonhöhepunkts keineswegs als Belastung empfunden. “Das gab mir sehr viel Energie und Lockerheit”, betonte der Tiroler. “Jetzt versuche ich, mein Paket für Olympia weiterzuentwickeln.” Das jüngste Training in Innsbruck habe jedenfalls Früchte getragen. “Ich habe getestet und bin auf etwas draufgekommen, das ich umsetzen kann”, sagte Kofler, ohne ins Detail zu gehen. “Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten Bewerbe und versuche es zu genießen.”
ÖSV-Team Zakopane: Gregor Schlierenzauer, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern, Wolfgang Loitzl, Stefan Thurnbichler, Mario Innauer, David Zauner