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Wiener Firma sorgt für Schutz von Satelliten

Ruag Space Austria sorgt für Satelliten-Schutz.
Ruag Space Austria sorgt für Satelliten-Schutz. ©pixabay.com (Symbolbild)
Ruag Space Austria hat zu Beginn der 1990er-Jahre ihren ersten Auftrag zur Produktion eines Schutzes für Satelliten vor Kälte und Hitze im All bekommen. Einer Aussendung des Wiener Unternehmens - laut Eigenangaben das größte Weltraumunternehmen des Landes - zu Folge gibt es aktuell über 400 mit dieser Spezialfolie ummantelte Satelliten im All.

Gefertigt werden die mehrlagigen hauchdünnen metallbedampften Kunststofffolien in Berndorf (NÖ).

Ihre Premiere feierte die Technologie vor 30 Jahren mit der Isolation für das SOHO-Sonnenobservatorium der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA und der NASA, sowie für die Cluster-Mission der beiden Institutionen. Letzteres Vorhaben zur Untersuchung des Erdmagnetfelds stand allerdings zunächst unter keinem guten Stern, denn kurz nach dem Erstflug der Ariane 5-Rakete im Juni 1996 kam es zur Explosion, die auch die vier Satelliten zerstörte.

Ruag Space Austria stattet viele Satelliten aus

Mittlerweile stattet das Unternehmen zahlreiche Satelliten mit den Schutzvorrichtungen gegen die im All herrschenden Extrembedingungen von durchschnittlich minus 200 und plus 200 Grad Celsius aus - so etwa die 2020 lancierte Sonnenmission "Solar Orbiter" oder den europäischen Exoplanetenjäger PLATO, der 2026 starten soll. Insgesamt wurden bereits 800 derartige Isolationen ausgeliefert.

Außerdem wird die Thermalisolation seit 1993 im Bereich der Tieftemperaturtechnik auch auf der Erde eingesetzt. So zum Beispiel im Medizinbereich oder im Energiesektor. Ebenso schützt die Niedrigtemperaturisolation von RUAG Space Austria einzelne Bereiche der Strahlrohre und der supraleitenden Magnete des Teilchenbeschleunigers Large Hadron Collider (LHC) der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) bei Genf (Schweiz).

Hochtemperaturisolation von Ruag Space Austria

Seit dem Jahr 2017 produziert die Firma auch Hochtemperaturisolation für Raketen, wie der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6, die 2022 erstmals abheben soll. "Auf der Reise von der Erde in den Weltraum muss unsere Isolation für einige Minuten extreme Hitze von bis zu 1.700 Grad Celsius aushalten", so Geschäftsführer Andreas Buhl.

(APA/Red)

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