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Xbox Kinect: Großer Andrang zum Europa-Start

In Großbritannien warteten Käufer in nächtlichen Schlangen auf den Verkaufs­start der massentauglichen Steuerung.
XBOX Kinect

Microsofts Bewegungssteuerung Kinect für die Xbox 360 entpuppt sich zum Europa-Start als echter Publikums-Renner. So sind in Großbritannien Konsolen-Fans über Nacht Schlange gestanden, um möglichst früh einen Kinect-Sensor zu ergattern, berichtet die BBC. Das ist ein Ansturm, der an Apple-Produktstarts erinnert. Erste Verkaufszahlen lassen zwar noch auf sich warten. “Es sieht aber auch hierzulande nach einem sehr großen Erfolg aus”, meint Xbox-Manager Thomas Kritsch.

Damit scheint Europa auf US-Spuren zu wandeln. Dort war Kinect nach dem Start vor knapp einer Woche binnen kürzester Zeit bei Online-Händlern wie Amazon oder GameStop vergriffen. Dass die Bewegungssteuerung zum Launch eher auf das Breitenpublikum denn die Core-Gamer abzielt, war Strategie und tut dem Erfolg sichtlich keinen Abbruch.

Massentauglichere Xbox

“Wir haben in der Vergangenheit zurecht Kritik geerntet, dass die Xbox 360 zu sehr auf Hardcore-Gamer ausgelegt ist”, sagt Kritsch. Bei Kinect war die Priorität, einfache Unterhaltung für ein breiteres Publikum zu bieten. Der Ansturm zum Start scheint dieser Strategie Recht zu geben. So ist in Großbritannien bereits davon die Rede, dass der Sensor binnen 24 Stunden ausverkauft sein könnte.

Zum Start zeigt sich auch, wie vielseitig Kinect ist. Das neue Xbox-Dashboard, der mit dem Sensor gelieferte Titel “Kinect Adventures” sowie einige andere der ersten Games nutzen eine Menüführung, bei der User praktisch die Hand auf Icons legen. Das ist für das Breitenpublikum extrem intuitiv, doch muss der Arm zur Auswahl einige Augenblicke sehr ruhig gehalten werden. Das Tanzspiel “Dance Central” dagegen setzt auf eine lässige Seitwärtsbewegung, um eine Menüoption auszuwählen. Diese Variante kommt gerade bei der Fachpresse sehr gut an, so Kritsch – dürfte also für klassische Gamer attraktiver sein.

Lernpotenzial

Es scheint also durchaus möglich, dass die optimale Kinect-Steuerung sehr von der Zielgruppe eines einzelnen Titels abhängt. “Es hat zuvor noch nie jemand so mit dieser Technologie gearbeitet”, betont Kritsch. Dementsprechend können und werden Entwickler sicher noch viel dazulernen, wie sie Kinect optimal nutzen. Dabei ist letztendlich auch die Umsetzung von Titeln wie Shootern mit Bewegungssteuerung ein großes Thema. “Das Interesse der Core-Gamer an Kinect ist sehr groß”, erklärt der Xbox-Manager.

Zunächst einmal gilt es für Microsoft, den Ansturm zum Produktstart und im Weihnachtsgeschäft möglichst gut zu bewältigen. Kritsch zufolge sind dazu bis Jahresende rege Nachlieferungen geplant. Zumindest in den USA gibt es offenbar schon erste Engpässe. Bei Amazon selbst ist der Sensor derzeit nur im Xbox-Bundle verfügbar, während Dritthändler für Kinect allein auf der Plattform über 200 Dollar verlangen – also zumindest ein Drittel mehr als den Listenpreis.

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