AA

"Wunder in Sitz 11A": Zwei Flugzeugabstürze, zwei Überlebende auf demselben Sitzplatz

©APA; X/Screenshot; Canva
Zufall oder Schicksal? Zwei Männer überleben 27 Jahre auseinanderliegende Flugzeugkatastrophen – jeweils auf Sitz 11A.
Einziger Überlebender: "Ich rannte einfach los"
279 Tote nach Flugzeugabsturz in Indien

Bei dem verheerenden Absturz von Air India Flug AI 171 überlebte nur ein Mensch: Vishwash Kumar Ramesh aus Großbritannien. Der Langstreckenjet, eine Boeing 787-8 Dreamliner, stürzte kurz nach dem Start in ein Wohngebiet in Ahmedabad. An Bord befanden sich 232 Passagiere und zehn Crewmitglieder – 241 Menschen kamen ums Leben. Nach Berichten britischer Medien entzündeten sich rund 60 Tonnen Kerosin, was die Behörden als eigentlich „nicht überlebbares Szenario“ einstuften.

Doch Ramesh saß auf Platz 11A – direkt beim Notausgang. Er konnte sich selbst aus dem Wrack befreien und überlebte mit Verbrennungen und Prellungen.

Sänger überlebte 1998 ebenfalls auf Platz 11A

Schon 1998 kam es zu einem ähnlich tragischen Ereignis – mit einem fast identischen Detail: Der thailändische Schauspieler und Sänger Ruangsak Loychusak überstand den Absturz von Thai-Airways-Flug TG261. Die Maschine befand sich im Landeanflug auf Surat Thani, als sie ins Trudeln geriet und in einem Sumpfgebiet aufschlug. 101 der 146 Menschen an Bord starben – Ruangsak überlebte. Auch er saß auf Sitzplatz 11A.

Er sprach nun auf Social Media über die Parallele zum Fall in Indien: „Der Überlebende saß auf demselben Platz wie ich – 11A. #Gänsehaut.“

Ermittlungen nach dem Air-India-Unglück

Nur 28 Stunden nach dem Absturz konnten Einsatzkräfte den Flugdatenschreiber aus dem Wrack in Ahmedabad bergen – ein entscheidender Schritt für die Unfalluntersuchung. Der indische Zivilluftfahrtminister Ram Mohan Naidu Kinjarapu bestätigte dies auf X (ehemals Twitter).

Die Behörden prüfen nun die technische Ursache des Absturzes. Eine vorübergehende Stilllegung aller Boeing-787-8-Flugzeuge wird laut britischem „Telegraph“ in Indien derzeit in Erwägung gezogen.

Debatte um Platzwahl und Sicherheit

Die Sitzplatznummer 11A hat weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. In sozialen Netzwerken ist vom „11A-Phänomen“ die Rede. Viele Fluggäste versuchen, künftig genau diesen Platz – meist bei den Notausgängen gelegen – zu buchen.

Aviation-Experten warnen jedoch vor falscher Sicherheit: Zwar sei die Sitzreihe über den Tragflächen und am Notausgang statistisch oft günstiger, aber jeder Unfall sei individuell – ein allgemeines Sicherheitsversprechen gebe es nicht.

Das Leben nach dem Absturz

Vishwash Kumar Ramesh wird weiterhin im Krankenhaus in Ahmedabad behandelt. In ersten Interviews schilderte er, wie er sich aus den Trümmern befreien konnte: „Ich dachte, ich werde sterben. Dann öffnete ich die Augen und versuchte zu fliehen.“

Ruangsak Loychusak berichtete in früheren Interviews, dass er nach seinem Unglück jahrelang nicht mehr fliegen konnte. Er litt unter Panikattacken und Flugangst.

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • "Wunder in Sitz 11A": Zwei Flugzeugabstürze, zwei Überlebende auf demselben Sitzplatz
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen