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Wüst und Kramer holten Eisschnelllauf-EM-Titel

Sven Kramer wurde Favoritenrolle gerecht
Sven Kramer wurde Favoritenrolle gerecht
Die beiden Top-Favoriten aus den Niederlanden haben sich am Sonntag die Titel bei der Mehrkampf-EM der Eisschnellläufer in Tscheljabinsk geholt. Sven Kramer gewann dank Bahnrekord im abschließenden Rennen über 10.000 m seinen siebenten EM-Titel, Ireen Wüst siegte zum vierten Mal. Verärgert waren die Niederländer nur über ein T-Shirt mit einem Bild von Wladimir Putin.


Der für Österreich startende Niederländer Bram Smallenbroek, einziger Starter für den österreichischen Verband, landete am Sonntag über 1.500 m in 1:49,52 Minuten auf Rang 11 und beendete den Mehrkampf nach drei Strecken auf Platz 14.

Kramer machte über 10.000 m in Bahnrekordzeit von 13:07,27 Minuten mehr als 14 Sekunden auf seinen bis dahin führenden Landsmann Koen Verweij wett und ist nun alleiniger EM-Rekordhalter. Der 28-jährige Olympiasieger übertraf seinen Landsmann Rintje Ritsma, der es auf sechs EM-Titel gebracht hat. Zuletzt hatte Kramer 2005 gegen seinen Landsmann Jochem Uytdehaage eine Niederlage bei einer EM hinnehmen müssen.

Bei den Damen ließ sich Wüst ihren vierten Titel nach 2008, 2013 und 2014 nicht mehr nehmen. Die 28-jährige Olympiasiegerin setzte sich letztlich deutlich vor der gleichfalls viermaligen Europameisterin Martina Sablikova durch. Die Tschechin unterbot zum Abschluss über 5.000 m in 7:00,70 Minuten wie schon tags zuvor über 3.000 m den Bahnrekord.

Als Provokation hatten die Niederländer zuvor gewertet, dass das russische ISU-Mitglied German Panow am Samstag unter seinem offiziellen ISU-Sakko ein T-Shirt mit einem Foto des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Militäruniform trug. Die Vertreter des niederländischen Verbandes (KNSB) sprachen von einem Eklat und forderten den Weltverband ISU auf, sich mit dem Fall zu beschäftigen.

Die Oranjes vermuten, dass der russische Funktionär auf diese Weise gegen die niederländische Kritik an der Politik Russlands im Ukraine-Konflikt protestieren wollte. Der aus den Niederlanden stammende ISU-Vizepräsident Jan Dijkema forderte daraufhin den Russen auf, das T-Shirt auszuziehen. Panow folgte der Bitte. Für den KNSB ist die Sache damit aber nicht beendet. “Das ist eine Angelegenheit für die ISU”, erklärte Geschäftsführer Paul Sanders. Vor der EM hatte es aus den Niederlanden Boykottforderungen gegeben, die unter den Sportlern aber verhallt waren.

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