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"World Press Photo": Beste Pressefotos bis 12. Oktober 2014 im WestLicht

Bei der "World Press Photo 14"
Bei der "World Press Photo 14" ©EPA
Signalsuche, Vertrauen, Inszenierung: Die besten Pressefotos der Welt sind auch heuer wieder im Rahmen der "World Press Photo" in Wien zu sehen. Die Galerie WestLicht zeigt die Ausstellung bis zum 12. Oktober.
World Press Photo: Eindrücke

Die Arme in den Nachthimmel gestreckt, leuchtende Mobiltelefone in den Händen, auf der Suche nach dem Signal: Jene afrikanische Migranten, die Fotograf John Stanmeyer an der Küste Dschibutis einfing, sind auf dem Weg in eine bessere Zukunft – so ihre Hoffnung. Es ist eines jener Bilder, die ab Freitag bei der “World Press Photo”-Schau in der Wiener Galerie WestLicht bestaunt werden können.

57. “World Press Photo 14” in Wien

Wie üblich bietet die Ausstellung, in der die besten Beiträge des mittlerweile zum 57. Mal stattgefundenen Fotowettbewerbs versammelt werden, bedrückende Szenen aus Krisengebieten, erheiternde Momentaufnahmen oder so nachdenklich stimmende Arbeiten wie jene von Stanmeyer, die ihm zum Welt-Pressefoto des Jahres gereichte. Als subtil, poetisch, feinsinnig und differenziert wurde es von der Jury beurteilt, die über nicht weniger als 98.671 eingereichte Fotos von 5.754 Fotografen aus 132 Ländern urteilen musste.

Highlights der Ausstellung

Wer sich letztendlich durchsetzen konnte, davon ist eine Auswahl nun bis 12. Oktober in Wien zu sehen: Etwa Sara Naomi Lewkowicz’ Arbeiten über häusliche Gewalt (1. Preis “Aktuelle Themen Fotoserien”) oder Kacper Kowalskis eindrucksvolle Luftaufnahmen, die der Umweltverschmutzung durch Abwässer und Verbrennungsrückstände in Polen einen auf der ersten Blick allzu ästhetischen Gestus verleihen – bevor bei näherer Betrachtung das ganze Ausmaß deutlich wird (2. Preis “Natur Fotoserien”).

Alltagsmomente in der Galerie WestLicht

Einen österreichischen Konnex stellt nicht nur die Ausstellung her: Die Niederländerin Carla Kogelman, die 25 Jahre lang eine Theateragentur leitete, fängt seit 2011 als Freelancerin berührende Alltagsmomente ein. Den ersten Preis in der Kategorie “Spontane Porträts Fotoserien” erhielt sie für Bilder der Schwestern Hannah und Alena, zwei Mädchen aus Merkenbrechts im Waldviertel. Dorthin geführt hat sie das Szene Bunte Wähne-Festival, für das sie eine Fotodokumentation gemacht hat, wie Kogelman der APA bei einer Vorbesichtigung der Ausstellung verriet.

Mehrfach war sie bei der Familie zu Gast und hat die Beiden durch ihren Tag begleitet. “Ich habe mit ihnen einen Pakt geschlossen: Ich kann mich bewegen, und sie geben sich so, wie sie sind”, erklärte Kogelman. “Durch dieses Vertrauen wird es auch möglich, dass man mich als Fotografin nicht mehr sieht.” Diese spielerisch anmutenden schwarz-weiß Aufnahmen zwischen Kriegsgeschehen, Elend und Leid zu sehen, erscheint für den Betrachter zunächst eigenwillig. “Aber so sollte das Leben auch sein”, meinte die Fotografin. “Dieses Leichte, Schöne ist auch die Realität.”

Wanderausstellung wird eröffnet

Die diesjährige Auflage der Wanderausstellung, die heute, Donnerstagabend, in Wien eröffnet wird, macht bereits zum 13. Mal Halt im WestLicht. Im Vorjahr ließen sich mehr als 22.000 Besucher die Auswahl der besten Pressefotos nicht entgehen. Morgen, Freitag, hat man im übrigen Gelegenheit, einen Einblick in Kogelmans Arbeitsweise zu erhalten, wenn die Fotografin einen Vortrag hält. Und am 10. September beschäftigt sich ein Podium aus Kommunikationswissenschaftern und Fotografen mit der Frage der “Inszenierung in der Pressefotografie”.

Ausstellung “World Press Photo 14” von 5. September bis 12. Oktober in der Fotogalerie WestLicht, Westbahnstraße 40, 1070 Wien, täglich von 11 bis 19 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr, www.westlicht.com; Katalog zur Ausstellung, Till Schaap Edition, 160 S., 25 Euro

 

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