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World of Warcraft für Gamer ein Online-Sportverein

Millionen Wold of Warcraft (WoW)-Spieler fiebern dem Start der dritten Erweiterung "Cataclysm" am 7. Dezember entgegen. Viele von ihnen werden sich gemeinsam auf die neuen Inhalte stürzen – und organisieren sich untereinander genauso wie Sportvereine.

Denn ihre Hauptmotivation ist das Miteinander, kommen Spieleforscher der Universität Duisburg-Essen http://www.uni-due.de/game-research zum Schluss. In einer dreijährigen Studie nahmen sie das Verhalten der Gamer des erfolgreichsten Online-Computerspiels der Gegenwart unter die Lupe.

Kampf mit Negativ-Image

Um das Image von World of Warcraft-Spielern ist es nicht gut bestellt. Noch immer sagt man, sie haben keine echten Freunde, machen kaum Bewegung und hocken stundenlang vor dem Rechner. Differenzierte Ergebnisse brachten die Forscher Diego Compagna und Stefan Derpmann nun in einer bestimmten Spielergruppe zutage. „Wir untersuchten WoW-Spieler im Alter von 21 bis 40 Jahren, die neben dem Studium arbeiten oder bereits komplett im Beruf stehen. Diese Gruppe ist noch kaum erforscht, zumal sie gut integriert ist und kaum auffällt“, berichtet Derpmann gegenüber pressetext.

WoW-Spieler aus dieser Gruppe finden im Alltag immer mal wieder Zeit zum Spielen. „Sie orientieren das Spielen an ihren Zeitfenstern. Die Spannbreite reicht von einer halben bis zu zwölf Stunden Spielzeit pro Tag an zwei bis sieben Tagen in der Woche“, so der Spieleforscher. Eindeutige Anzeichen für Internetsucht habe man dabei jedoch nicht gefunden.

Plattform für privaten Talk

Überrascht wurden die Wissenschaftler jedoch besonders von der hohen Sozialkompetenz der Spieler. Das Miteinander ist in der Regel die größte Motivation, wobei es besonders innerhalb der “Gilden” zu Gemeinschaftsmomenten kommt. “Was zählt ist, dass man wie bei einem Sportverein etwas gemeinsam macht. Dabei können tolle Freundschaften entstehen, auch reale”, zitieren die Forscher einen Befragten.

Treffend sei dieser Vergleich, da sich die Spieler in virtuellen Gruppen genauso wie in realen über Hobbies, Sport, Privates austauschen und häufig auch Verabredungen im realen Leben treffen. Häufig entstehen dadurch auch gemeinschaftliche Unternehmungen. „Es ist gemeinsame Beschäftigung, Regelmäßigkeit und Training auf Dauer. Ist es auch nicht genau mit Leistungssport vergleichbar, so werden doch immer wieder Wettkämpfe gegen andere Gilden und Clans unternommen“, so Derpmann.

Spielen, um unter anderen zu sein

Die These der Gamer-Einzelgänger wurde bereits mehrmals als nicht der Realität entsprechend enttarnt. Allein-Spieler gibt es eher in den fortgeschrittenen Altersschichten, während Junge Multiplayer- oder Partyspiele bevorzugen. Zunehmend ist die Gemeinschaft mit anderen der Grund für das Spielen, bestätigen auch Hohenheimer Forscher (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100812016/ ).

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