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Womöglich weitere Zinssenkung erforderlich

Senkung um 0,50 Prozentpunkte für finnischen Notenbankchef nicht ausgeschlossen
Senkung um 0,50 Prozentpunkte für finnischen Notenbankchef nicht ausgeschlossen ©APA | Canva
Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach Einschätzung von Finnlands Notenbankchef Olli Rehn die Zinsen womöglich weiter und eventuell stärker senken als zuletzt.

Das sagte das EZB-Ratsmitglied der Agentur Bloomberg in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. "Wenn im Juni vorausgesagt wird, dass die Inflation unter unser mittelfristiges Inflationsziel von zwei Prozent fällt, dann ist die richtige Reaktion, die Zinsen weiter zu senken", sagte er.

Nach Einschätzung von Rehn sei es "wirklich wichtig", auch ein bestimmtes Ausmaß von Zinssenkungen nicht von vornherein auszuschließen. "Dies ist die Zeit für eine agile und aktive Geldpolitik."

Finanzierungsbedingungen zuletzt verschärft

Den Währungshütern werden zu ihrer nächsten Zinssitzung am 4. und 5. Juni neue Inflations- und Konjunkturprognosen der Notenbank-Volkswirte vorliegen. Rehn zufolge haben sich die Finanzierungsbedingungen in der Eurozone zuletzt verschärft. Zudem seien Risiken für das Wirtschaftswachstum erkennbar.

Die EZB werde eine umfassende Bewertung vornehmen, sagte er. "Es liegt so viel Unsicherheit in der Luft, dass wir von Sitzung zu Sitzung vorgehen müssen." Die Möglichkeit einer stärkeren Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte statt wie bisher um 0,25 Prozentpunkte hänge von den mittelfristigen Inflationsaussichten ab und davon, ob sich die Wachstumsperspektiven verbessern oder verschlechtern.

Einlagensatz derzeit bei 2,25 Prozent

Die EZB hatte vergangene Woche auf ihrer Zinssitzung in Frankfurt die Schlüsselsätze erneut gesenkt. Der richtungsweisende Einlagensatz - der Leitzins im Euroraum - wurde um einen viertel Prozentpunkt auf 2,25 Prozent nach unten gesetzt. Es war bereits die siebente Zinssenkung seit Mitte 2024.

(APA)

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