"Wollte eigentlich Friseurin werden": 17-Jährige hat ihre Traumlehre als Lackiererin gefunden
Eigentlich wollte Isilay Arslan einmal Friseurin werden. "Dann habe ich dort geschnuppert und es war doch nicht meins", blickt sie zurück. Das Probearbeiten in der Autowerkstatt hat sie dann hingegen überzeugt. Im Herbst vergangenes Jahres begann sie dann die Lehre als Lackiererin.
Isilay Arslan spricht über ihre Berufswahl im VOL.AT-Interview:
Kritik und Zweifel aus dem Umfeld
Ihr Freundeskreis unterstützte die Entscheidung zur Lackiererlehre teilweise nicht: "Aus meinem Freundeskreis habe ich viel Kritik bekommen." Arslan bekam Reaktionen, wie "Was hast du als Mädchen in der Werkstatt zur suchen", oder dass dieser Beruf nur für Jungs und Männer geeignet sei.

Nicht nur Jungs können anpacken
Arslan beweist klar das Gegenteil. "Wenn man mich besser kennt, weiß man, dass mich Autos schon immer interessiert haben", so die 17-Jährige. In ihrem Leben waren Autos immer schon präsent und ein großes Thema. Bereits als Kind spielte sie mit Autos und wuchs in einer Familie mit getunten Pkw auf.

Arbeit mit Autos ohne Führerschein
Arslan selbst darf leider noch immer nicht hinter dem Lenkrad sitzen und das Fahrerlebnis vollkommen am eigenen Leib verspüren. Denn sie hat noch keinen Führerschein. Die Arbeit mit den Pkw ohne Führerschein macht manche Arbeitsabläufe komplizierter. So muss sie im Arbeitsalltag ihre Kollegen fragen, wenn ein Auto in der Werkstatt den Standort wechseln muss. Das soll sich aber bald ändern, meint sie lachend. Der Führerschein ist in Aussicht.


"Ich war stolz, was ich geschafft habe"
Auch wenn ihr Umkreis vorab große Zweifel hatte, haben sich diese nicht verwirklicht. Die Bedenken wurden während der Lehre dann schnell widerlegt. In der Lehre selbst erlebte die 17-Jährige sofort positive Bestärkung. Die Bregenzerin fühlt sich gut von ihren Arbeitskollegen aufgenommen.
Am besten gefällt ihr: Gleich in der ersten Woche durfte sie schon selbst lackieren. Das bestätigte sie. Arslan schätzt zudem, dass sie an ihrem Arbeitsplatz von Anfang an als Lehrling voll mit anpacken darf. "Das ist nicht überall so!", hebt die 17-Jährige positiv hervor.

Nach getaner Arbeit war sie und ist es auch jetzt jedes mal wieder stolz auf das Ergebnis. "Als ich das Vorher und das Nachher vom Auto angeschaut habe, habe ich mir gedacht: Das habe ich gemacht", erinnert sie sich zurück. "Man ist dann wirklich stolz darauf, was man geschafft hat." Da ihr Chef auch zufrieden mit dem Ergebnis war, darf sie seit dem lackieren.


"Du machst es für dich selbst!"
Eine gute Lackierin braucht laut der 17-Jährigen eine "handwerkliche Begabung" und ein "gutes Auge für Farbe". Zwei Eigenschaften, die eigentlich auch auf Friseurinnen zutreffen. Trotzdem unterscheidet sich der Berufsalltag deutlich. Statt mit Beauty von Menschen beschäftigt sie sich mit dem schönen Look von Fahrzeugen.


Anfängliche Bedenken
Auch sie selbst hatte zu Beginn Angst, wie sie in dem männerdominierten Beruf aufgenommen wird. Die Angst war unberechtigt, resümiert sie jetzt. Anderen jungen Frauen, die womöglich ähnliche Ängste bei der Berufswahl haben, rät sie, nicht auf Kritik zu hören: "Einfach machen! Am Ende machst du es für dich selbst."

(VOL.AT)