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Wohnhaus in Favoriten wegen explosiver Chemikalie evakuiert

In Favoriten kam es am Mittwochabend zu eine Großeinsatz
In Favoriten kam es am Mittwochabend zu eine Großeinsatz ©MA 68
Am Mittwochabend musste die Berufsfeuerwehr Wien in der Wendstattgasse ein Wohnhaus evakuieren, 60 Personen mussten aus dem Gebäude aus Sicherheitsgründen entfernt werden.
Bilder vom Einsatz in Favoriten

Ein 29-jähriger Mieter hatte die Substanz in Suizidabsicht eingenommen, sich im Stiegenhaus übergeben und dieses kontaminiert. Er starb wenig später in einem Krankenhaus.

Feuerwehr evakuierte Wohnhaus in Favoriten

Angesichts der Verschleppungsgefahr bei der Chemikalie musste die Feuerwehr umfangreiche Reinigungs- und Dekontaminationsmaßnahmen durchführen. Auch die Berufsrettung Wien wurde alamiert, da nicht ausgeschlossen werden konnte, das Bewohner mit der gefährlichen Substanz in Berührung gekommen waren. Die Mieter wurden laut Feiler nach und nach aus ihren Wohnungen geholt, um nicht mehrere Personen gleichzeitig einer Gefahr auszusetzen. Beim Verlassen des Hauses wurden schließlich die Schuhe der Betroffenen dekontaminiert. Wohnungen, wo niemand die Tür geöffnet hatte, mussten aufgebrochen und durchsucht werden. Danach reinigten die Feuerwehrleute das Haus in Chemikalienschutzanzügen.

Zwei Busse der Wiener Linien, der Katastrophenzug der Berufsrettung mit 14 Fahrzeuge und neun Fahrzeuge von privaten Rettungsorganisationen (Arbeiter Samariterbund, Johanniter, Malteser, Rotes Kreuz, Grünes Kreuz und Sozialmedizinischer Dienst) kamen zum Einsatz. 14 Personen wurden ins Hygienezentrum der Stadt Wien zur Dekontamination gebracht, das Stiegenhaus bzw. das Gebäude selbst wurde noch am selben Abend wieder für die Bewohner freigegeben.

Chemikalie ab einem Gramm tödlich

Der 29-Jährige hatte einen Abschiedsbrief verfasst, nach der Einnahme des Stoffs aber die Rettung gerufen. Er musste beim Abtransport mehrmals im Haus erbrechen und gab an, eine Substanz geschluckt zu haben, die Bodybuilder in gestreckter Form zum Fettabbau zu sich nehmen. Die illegal im Internet erhältliche Chemikalie sei ab einem Gramm tödlich und außerdem in fester Form explosiv, erläuterte Feuerwehrsprecher Christian Feiler. Auch die Polizei-Sondereinheit Cobra wurde alarmiert, nachdem Nachbarn des Mannes angegeben hatten, dass der 29-Jährige Waffen daheim hat. Das bestätigte sich aber nicht, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger am Donnerstag.

(APA/Red.)

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