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Wohin führt das Wettrüsten?

Für gewisse Öko-Fundis mag der Wandel zu langsam erfolgen, aber das Engagement der Autoindustrie ist unverkennbar.

Dank neuen Motorentypen, Hybridantrieben oder Leichtbau werden künftige Fahrzeuggenerationen deutlich haushälterischer mit unseren Ressourcen umgehen.

ZoomIn diesem Zusammenhang mutet allerdings das ungebremste Wettrüsten bei Supersportwagen und extremen Powerlimousinen seltsam an. Zum Teil stehen sogar die gleichen Marken dahinter, welche sich besonders um umweltverträgliche Mobilität bemühen.

Munter wird bei jeder neuen Version die Zylinderzahl oder der Hubraum erhöht, um die Konkurrenz zu überflügeln. Leistungen von 500 bis 600 PS in edlen Reiselimousinen oder SUVs sind keine Seltenheit mehr, und bei kompromisslosen Sportzweisitzern liegt die Messlatte mittlerweile gar bei 1000 PS. Selbst Dieselmotoren werden in diesem erlauchten Kreis salonfähig, wenn sie zwölf Zylinder und ein brachiales Drehmoment von 1000 Nm haben.

In ökologischer Hinsicht sind zwar sie angesichts der minimalen Stückzahlen und der oft sehr geringen Kilometerleistungen nicht von Bedeutung, aber bei aller Bewunderung für solch technische Meisterwerke sei die ketzerische Frage erlaubt, welchen Sinn eine derartige Entwicklung macht. Im Motorsport stellt jedes PS, das man dem Gegner voraus hat, einen Gewinn dar, aber auf öffentlichen Strassen ist mittlerweile das Verkehrsaufkommen derart hoch, dass die horrenden Fahrleistungen solcher Boliden in den seltensten Fällen auch nur ansatzweise ausgekostet werden können. Wenn es um reinen Fahrspass geht, ist man mit kleineren und leichteren Autos ohnehin weitaus besser bedient. Da bleibt eigentlich nur noch das Prestige für den Hersteller, seinen Mitbewerber ausgestochen zu haben, und für die Kunden, den stärksten und schnellsten Wagen in der Garage zu haben, bis ein noch extremeres Modell auf den Markt kommt.

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