Nach Tagen schönsten Wetters waren am Freitag Gewitter über die Olympiastadt gezogen und hatten heftige Regenfälle im Olympiastadion abgeladen. Die Abendsession war eine gute Stunden unterbrochen worden, doch danach ging es Schlag auf Schlag. In den Spritentscheidungen auf der Bahn sah man Felix in überzeugender Manier zu Gold laufen. Die 23-Jährige setzte sich vor der Jamaikanerin Veronica Campbell-Brown (22,35) und Debbie Ferguson-McKenzie von den Bahamas (22,41) durch.
Über 400 m der Herren siegte Merritt in Jahresweltbestleistung. Sein entthronter Landsmann und Weltmeister kam in 44,60 auf Rang zwei, Bronze gewann Renny Quow aus Trinidad und Tobago in 45,02.
Selbstverständlich bekam auch Usain Bolt an seinem freien Tag im Stadion genügend Aufmerksamkeit. Bereits Stunden vor dem Staffelrennen war er aufgetaucht, schrieb fleißig Autogramme, holte sich dann bei der Medaillenzeremonie für die 200 m seine Goldmedaille ab und genoss anschließend ein Geburtstagsständchen zu Ehren seines 23. von 42.378 Zuschauern. Da war selbst der Jamaikaner gerührt. Und natürlich verfolgte Bolt zwischendurch den Auftritt der jamaikanischen Staffel über 4 x 100 m, denn schließlich will er sich am Samstag seine dritte Goldmedaille abholen.
Den Hochsprung gewann der Russe Jaroslaw Rybakow mit 2,32 Metern vor Kiriakos Ioannou aus Zypern (2,32) sowie den ex-aequo-Dritten Raul Spank (GER) und Sylwester Bednarek (POL/2,32). Der erste Titel des Tages war mittags über 50 Kilometer Gehen an den Russen Sergej Kirdjapkin gegangen, der bereits vor vier Jahren in Helsinki gewonnen hatte.