Wien. Immer mehr Väter möchten die Betreuung ihres Kindes eine Zeit lang selbst übernehmen. So ist die Väterbeteiligung von 2,1% im Jahr 2001 bis heuer auf 4,5% angestiegen. Allerdings beziehen Männer das Kinderbetreuungsfeld kürzer als Frauen und steigen dabei seltener ganz aus dem Erwerb aus. Für Männer ist es leichter, in Karenz zu gehen, wenn sie diese Entscheidung selber treffen können und nicht vom Wohlwollen ihres Arbeitgebers abhängig sind. Dies zeigt auch der verhältnismäßig hohe Anteil Selbstständiger und Landwirte an den männlichen Beziehern des Kinderbetreuungsgeldes. Laut jüngster Erhebung des Frauenministeriums sind bei den männlichen Kindergeldbeziehern nach Berufsgruppen die Selbstständigen mit 21,9% an der Spitze, gefolgt von den Bauern (19,4%), Beamten (8,6%), Arbeitern (8,2%) und Angestellten (2,3%).
“Im bäuerlichen Bereich ist die gute Vereinbarkeit von Beruf, Arbeitsplatz und Familie ein großer Vorteil, und dies zeigt sich auch bei der Akzeptanz der Väterkarenz. Wir sind überzeugt, dass künftig das Engagement der Väter bei der Kinderbetreuung durch das seit 2010 geltende einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld sowie sich ändernder Rollenbilder in der Partnerschaft noch zunehmen wird. Aus diesem Grund begrüßen wir daher Initiativen, die dafür ein positives Klima in allen Bereichen der Wirtschaft vermitteln und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen. Dazu gehört natürlich auch der Ausbau beziehungsweise die Verbesserung des Angebotes an Kinderbetreuungsplätzen im ländlichen Raum. Hier sollen vor allem auch familienfreundliche und flexible private Initiativen wie etwa Tageseltern stärker berücksichtigt werden”, forderte Wlodkowski.