Eine aktuelle Kosten-Nutzen-Analyse des Beratungsunternehmens Kearney im Auftrag der WKW komme zu dem Ergebnis, "dass der ökonomische Mehrwert des Wiener Testprogramms 'Alles gurgelt' die dafür aufgewendeten Kosten deutlich übersteigt", so die Kammer am Mittwoch. Präsident Walter Ruck hält die vom Bund geplante Test-Reduzierung für "nicht nachvollziehbar".
Wien: Corona-Testprogramm kostete bisher 652 Millionen Euro
Seit Beginn der Corona-Testprogramme in Wien beliefen sich die Gesamtkosten laut Wiener Wirtschaftskammer auf 625 Mio. Euro. Laut der Analyse habe der ausgelöste Wirtschaftsimpuls zum Aufbau von 7.500 neuen Stellen geführt, das Wiener Bruttoregionalprodukt sei dadurch um 918 Mio. und das österreichische BIP um 1.062 Mio. Euro gestiegen. Auch hieß es in der Studie, dass Wiens "Alles Gurgelt"-PCR-Tests bereits ab 2.400 verhinderten Coronavirus-Infektionen monatlich wirtschaftlich seien: Der Nutzen aufgrund weniger Quarantäne- bzw. Krankenstandstagen, weniger Krankenhauskosten und weniger Therapiekosten für Long-Covid übersteige die Kosten "deutlich". Das breitflächige PCR-Testen habe in Wien 20.000 Infektionen pro Monat verhindert.
WKW spricht von "Erfolgsmodell" in Wien
Kammer-Präsident Ruck sprach in einer Aussendung von einem "Erfolgsmodell", das die Wirtschaftskammer Wien und die Stadt Wien mit "Alles Gurgelt" ins Leben gerufen haben. "Jetzt haben wir es schwarz auf weiß, dass Alles Gurgelt sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich ein Erfolgsmodell ist", sagt er. "Die Untersuchung zeigt, dass unsere Wiener Teststrategie nicht nur epidemiologisch vernünftig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist", so Ruck. "Jeder PCR-Test bedeutet weniger Ansteckungsgefahr, kürzere Quarantäne und mehr Sicherheit für die Wienerinnen und Wiener. Eine win-win-win-Situation für die Wiener Bevölkerung, das Gesundheitssystem und unsere Betriebe."
Limitierung der Gratis-Tests wirtschaftlich "nicht nachvollziehbar"
Es sei wirtschaftlich "nicht nachvollziehbar", "dass jetzt die Anzahl der Tests pro Person limitiert wird und nicht die Höhe der Kosten". Das Wiener Testmodell sei bezogen auf einen Test "um ein Vielfaches billiger als alternative Verfahren", verwies Ruck auf die Kosten von rund sieben Euro je PCR-Test in Wien - im Vergleich zu 25 Euro für Apothekentests.
(APA/Red)