WKR-Ball: Veranstalter wehren sich gegen Vorwürfe

Organisatoren und FPÖ-Vertreter sehen durch die Absage der Hofburg-Betreibergesellschaft für die kommenden Jahre den Gleichheitsgrundsatz verletzt. Rechtliche Schritte gegen die Unterbindung des WKR-Balls durch die Hofburg-Betreibergesellschaft würden derzeit geprüft, so der FPÖ-Abgeordnete Harald Stefan am Montag in einer Pressekonferenz.
Der WKR-Ball stehe “im Zeichen von Freiheit und Demokratie”, so Udo Guggenbichler, Organisator des WKR-Balls und Wiener Landtagsabgeordneter. Er lud die Hofburg-Betreibergesellschaft ein, sich ein “objektives Bild” von der Veranstaltung zu machen, anstatt “auf Zuruf” zu agieren. Denn: “Es wurde versucht, diese Veranstaltung zu verunmöglichen.” Die eigentliche Gefahr sehen die Organisatoren weiterhin auf Seite der Gegner, Mitglieder radikaler linker Gruppen würden eigens aus dem Ausland nach Wien gebracht. “Hier müssen auch die Ballgäste beschützt werden.”
Medien beim WKR-Ball ausgeschlossen
“Ich lese in der Presse und in Medienartikeln, welche Gäste ich in den vergangenen Jahren hatte”, so Guggenbichler. Eine vollständige Gästeliste gebe es – wie auch bei anderen Bällen – nicht, zudem sei es unmöglich, für jeden einzelnen Besucher die Verantwortung zu tragen. Und auch bei anderen Bällen könne man nicht ausschließen, ob vorbestrafte Besucher anwesend seien. Auf Kritik der Grünen, dass die Medien beim WKR-Ball ausgeschlossen sein, meinte Guggenbichler, dass diese selbstverständlich darum anfragen könnten. Über eine Zulassung werde in den Gremien entschieden.
Auch der FPÖ-Abgeordnete Harald Stefan sieht in der Begründung der Gegner, Rechtsradikale seien beim WKR-Ball anwesend, “einen starken Vorwurf”. Dem Innenministerium sei dies nicht bekannt, was die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage beweise. “Wir haben hier einen Pauschalvorwurf, der einfach in den Raum gestellt wird”, so Stefan, der die Angelegenheit nun rechtlich prüfen lässt.
“Wir lassen uns WKR-Ball nicht vermiesen”
“Wir werden uns dieses gesellschaftliche Ereignis nicht vermiesen lassen”, trotzte auch der Wiener FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus der Kritik. Der WKR-Ball sei mit jährlich 6.000 Nächtigungen ein Impuls für die Wiener Wirtschaft, die Gegenveranstaltungen hingegen eine Gefahr für Bürger und Exekutive. Auch den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), Ariel Muzicant, nahm Gudenus in die Pflicht, da dieser Mitverantwortung für die Demonstrationen trage. In Richtung Grünen meinte er: “Man hat den Eindruck, dass alles was nicht links ist, gleich rechtsextrem ist.”
Dass der WKR- Ball in diesem Jahr ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag stattfinde, sei Zufall, merkten die Veranstalter an. Auch andere Bälle würden an diesem Tag ausgerichtet, selbstverständlich respektiere man dieses “schreckliche Datum”, so Stefan.