Der Städtetourismus leidet massiv unter der Coronakrise. Um das Geschäft etwas anzukurbeln, macht sich die Wirtschaftskammer (WKÖ) für eine Öffnung der Schanigärten über den Winter stark. Dies habe nachweislich positive Effekte auf Wertschöpfung und Beschäftigung und könne sogar dazu beitragen, die Beschäftigungslücke in der Gastronomie zu schließen, sagte WKÖ-Präsident Harald Mahrer zur APA.
Offene Schanigärten im Winter sichern Jobs
Alleine in Wien lag die Beschäftigung dort den Angaben zufolge im Juli coronabedingt noch um 20 Prozent (10.562 Personen) unter dem Vorjahr. Wenn durch Wintergastgärten alle Wienerinnen und Wiener zwischen Dezember und Februar einmal pro Monat zusätzlich um 20 Euro konsumierten, würde ein zusätzlicher Umsatz von 96 Mio. Euro entstehen, errechnete die Wirtschaftspolitische Abteilung in der Kammer. Dies würde 114 Mio. Euro an Wertschöpfung und rund 1.330 zusätzliche Jobs (innerhalb von drei Jahren) bedeuten.
Angesichts der ohnehin prekären Situation für die Branche dürfe es zu keinen zusätzlichen Beschränkungen wie etwa einem Alkoholverbot in den Winterschanigärten oder auf Christkindlmärkten kommen, so Mahrer.
Eigenverantwortung der Besucher gefragt
"Wir setzen hier auch auf die Eigenverantwortung der Besucherinnen und Besucher, denn natürlich müssen Abstands- und Hygieneregeln auch im Freien gelten. Das große Ziel ist, einen zweiten Lockdown zu verhindern", betonte der WKÖ-Präsident. Deshalb sei jede Maßnahme, die zur Verhinderung von Infektionsclustern und weiteren Ansteckungen beitrage, zu begrüßen.
"Für die Branche wäre es wirtschaftlich untragbar, wieder für Wochen oder Monate schließen zu müssen." Es gehe jetzt darum, auch wirtschaftliche Interessen im Auge zu behalten, um den Unternehmen das Überleben zu sichern.
(APA/Red)