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WKÖ-Chef Mahrer: KöSt soll gesenkt werden

Harald Mahrer macht sich für eine KöSt-Senkung stark.
Harald Mahrer macht sich für eine KöSt-Senkung stark. ©APA
Die Körperschaftsteuer auf Unternehmensgewinne soll laut Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer gesenkt werden, um die Wirtschaft in Österreich in Schwung zu bringen.

Auf eine rasche Senkung der Körperschaftsteuer auf Unternehmensgewinne drängt der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Harald Mahrer. Wie die angekündigte Senkung der Lohn- und Einkommenssteuer würde auch eine KöSt-Senkung wesentliche Wachstumsimpulse bringen, daher sollte der relativ hohe Satz von 25 Prozent nach unten gedrückt werden, sagte Mahrer vor Journalisten.

In der Bevölkerung und in der Wirtschaft gebe es den starken Wunsch nach einer breit angelegten Entlastung, das zeige auch eine aktuelle market-Umfrage für die WKÖ. Mahrer pocht dabei auf einen Gleichklang: "Wenn ich die Lohn- und Einkommensteuer senke, muss ich auch die KöSt senken."

KöSt zuletzt von 34 auf 25 Prozent reduziert

Er könne sich nicht vorstellen, dass es nur eine Progressionskorrektur und keine KöSt-Senkung gebe. Die letzte KöSt-Reduzierung von 34 auf 25 Prozent, vor fast eineinhalb Jahrzehnten, habe sich in sehr kurzer Zeit gerechnet, was Beschäftigung, BIP und Investitionstätigkeit betreffe. Es gehe jetzt um einen Investitionsanreiz durch eine geringere Besteuerung nicht entnommener Gewinne.

Die ökosoziale Steuerreform solle Anfang 2022 in Kraft treten, wünscht sich der Wirtschaftsbund-Chef. Mit einem Beschluss darüber rechnet er für Herbst, im Oktober oder November. Umfassen sollte die Steuerreform die bereits im Jänner 2020 von der Regierung ins Auge gefasste nächste Tarifreform, aber auch eine KöSt-Reduzierung. Und diese müsse deutlich ausfallen: "Gut, richtig und sinnvoll wäre eine Senkung auf 21 Prozent", betont Mahrer: "Mit 23 oder 24 Prozent KöSt wäre ich nicht zufrieden." Als gesamtes Steuerreformvolumen schweben ihm rund viereinhalb Milliarden Euro vor, "noch ohne Begleitmusik für die Öko-Geschichte". Bei der CO2-Bepreisung müsse es einen fairen Einstieg geben, der die Wettbewerbsfähigkeit erhalte.

Mahrer gegen Kapitalertragsteuer

Ohne eine große und nachhaltige Aktivierung privater Assets werde es in Europa kein Land schaffen, aus der Krise zu kommen, ist Mahrer überzeugt. Man werde, wie schon länger in Diskussion, auch bei der Behaltefrist für die Kapitalertragsteuer (KESt) etwas machen und den Gewinnfreibetrag erhöhen müssen, um rechtsformunabhängig auf eine ausgewogene Entlastung zu kommen - also egal, ob es um Körperschaften, Einzel- oder Personenunternehmen geht.

Es gehe darum, das momentane konjunkturelle Sommer-Hoch, das auch in der Bevölkerung verspürt werde, durch Investitionsanreize in ein nachhaltiges Hoch zu verwandeln. Derzeit seien 54 Prozent der Bevölkerung der Meinung, dass es um die österreichische Wirtschaft sehr gut bestellt sei - vor gut einem Jahr seien nur 25 Prozent dieser Meinung gewesen. Von den Betrieben seien derzeit sogar 58 Prozent optimistisch, nach nur 21 Prozent voriges Jahr nach dem ersten Corona-Lockdown.

(APA/red)

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