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Wirtschaftsmodell mit Zukunft

Im Anschluss an den Filmabend gab es Gelegenheit zum Austausch. Am Podium: Anke Burtscher (virtuell), Johannes Hartmann, Dunja Thaler und Ulrike Amann.
Im Anschluss an den Filmabend gab es Gelegenheit zum Austausch. Am Podium: Anke Burtscher (virtuell), Johannes Hartmann, Dunja Thaler und Ulrike Amann. ©Elke Kager Meyer
Filmabend in Nenzing über „Gemeinwohlökonomie“ soll beispielgebend sein

Immer „höher, schneller, weiter …“, „geht´s der Wirtschaft gut, geht´s uns allen gut“ – spätestens seit Corona zweifeln immer mehr Menschen an diesen Credos. Neun von zehn Deutschen wünschen sich zwischenzeitlich ein anderes Wirtschaftssystem. Einer, der sich schon sehr lange mit Alternativen beschäftigt und auf diesem Weg immer mehr Mitstreiter findet, ist der Salzburger Christian Felber. Sein Modell der „Gemeinwohl-Ökonomie“ gilt als „Wirtschaftsmodell mit Zukunft“, das die Extreme Kapitalismus und Sozialismus hinter sich lässt. Nicht die Vermehrung von Geldkapital, sondern das gute Leben für alle – das ist ganz kurz erklärt das Ziel der Gemeinwohl-Ökonomie. In Vorarlberg setzen sich immer mehr Unternehmer mit diesem Wertewandel in der Wirtschaft und den damit verbundenen Grundhaltungen auseinander. Mit den Gemeinden Nenzing und Mäder machten sich 2017 auch die österreichweit ersten Kommunen auf diesen Weg. Die Werte, wie etwa die Menschenwürde und die ökologische Verantwortung umgesetzt werden, werden in einer Gemeinwohl-Matrix erfasst und laufend weiter entwickelt.

Good Practices

Gemeinwohl-Ökonomie bedeutet auch eine laufende Weiterentwicklung und Bewusstseinsbildung. Für das Forum „Ethik & Wirtschaft“ gute Gründe, um zur Filmpräsentation „Hinterm Deich wird alles gut“ in den Nenzinger Ramschwagsaal zu laden. Am Beispiel dreier kleiner Dörfer im Norden Nordfrieslands – Breklum, Bordelum und Klixbüll – wird erzählt, wie diese Orte durch die Gemeinwohl-Ökonomie die Lebenssituation der Bewohnerinnen Bewohner verbessern konnten. Gesellschaftliche Werte rücken an Stelle von Profit, Kooperationen an Stelle von Konkurrenz – das Ergebnis ist ein „gutes Leben für alle“ und die Erhaltung des Lebensraumes. Ob das Nutzen regionaler Einkaufsmöglichkeiten, ein Carsharing-Auto für die Bürger oder der Mittagstisch im Kindergarten – das Wohl von Mensch und Umwelt wird dabei zum obersten Ziel des Wirtschaftens.

Im Anschluss an den Film gab es die Möglichkeit, unter der Moderation von Ulrike Amann mit Gemeinwohlberaterin Anke Burtscher, Johannes Hartmann (Fridays for future) sowie Dunja Thaler (Marktgemeinde) ins Gespräch zu kommen. Infos zum Projekt: https://web.ecogood.org.

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