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Wirte wollen entgangenen Umsatz vom Staat zurück

In der Gastronomie würde ein Lockdown einen tiefen Einschnitt bedeuten.
In der Gastronomie würde ein Lockdown einen tiefen Einschnitt bedeuten. ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Die Wirte fordern, dass ihnen 75 Prozent des entgangenen Umsatzes im November vom Staat erstattet werden. Nur so können Mitarbeiter erhalten werden.

Die Wirte in Österreich fordern bei einem zweiten Lockdown, dass ihnen rasch 75 Prozent des Umsatzes vom November 2019 erstattet wird. Dann bräuchten die Gastronomen keine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken oder kündigen. Die Regierung sollte die deutsche Regelung zu den Hilfen übernehmen. "Wir sollten da keine eigene Suppe kochen", sagte Mario Pulker, Gastro-Obmann in der Wirtschaftskammer; am Freitag zur APA.

"Keine Reserven mehr da"

Pulker geht davon aus, dass die deutsche Regelung zu den Coronahilfen für den zweiten Lockdown durchdacht ist und auch bei der EU in Brüssel durchgeht. Österreich sollte sich da dranhängen. Der Branchenvertreter rechnet damit, dass die Gasthäuser und Restaurants auch hierzulande für vier Wochen schließen müssen. "Grundsätzlich wollen wir nicht zusperren, aber eine Schließung ist realistischer."

Eine Empfehlung für seine rund 50.000 Mitgliedsbetriebe, wie sie mit ihren Mitarbeitern umgehen sollen, hat Pulker nicht. Die Lage sei sehr unterschiedlich. Es müsse jeder Wirt selbst entscheiden, was er tut und ob er seine Beschäftigen halten kann. Die Anspannung sei aber groß nach dem ersten Lockdown. Es seien keine Reserven mehr da, wenn es keine finanzielle Hilfe für die Wirte gebe, "dann drehen die durch", so Pulker.

Gewerkschaft ortet "Todesstoß"

Auch die Gewerkschaft ist alarmiert. Sie befürchtet, ein Lockdown wäre der Todesstoß für Tourismus und Gastronomie. Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida, forderte die Regierung auf, "endlich Geld für die Betriebe locker zu machen, um tausende weitere Arbeitslose zu verhindern". Die Hilfen müssten daran gekoppelt sein, alle Beschäftigten zu halten.

Tusch kritisierte, dass die Regierung immer nur Ankündigungen mache. Er übte aber auch Kritik an der Wirtschaftskammer. "Der Gedanke zum Beispiel an ein Verkürzen von Kündigungsfristen ist unanständig", ließ er den Sozialpartner wissen.

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(APA/red)

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