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Wirbel um Martinigänse: Tierschützer kontra Firma

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten beschuldigt den oberösterreichischen Gastronomiezulieferer Kröswang, Gänse aus ungarischer Stopfhaltung - in Österreich ist diese verboten - an heimische Wirte zu liefern.

Das Unternehmen wies auf APA-Anfrage alle Anschuldigungen allerdings vehement zurück. Man könne belegen, dass man Tiere aus Hafermast erworben habe. Sollte man selbst betrogen worden sein, erwäge man rechtliche Schritte.

Vier Pfoten bezeichnete die Haltung bei einer ungarischen Firma, von der Kröswang Gänse beziehen soll, als Tierquälerei: Die Tiere würden mit der Stopfmaschine zwangsgemästet und bei lebendigem Leib gerupft. Alle heimischen Supermärkte und die meisten Großhändler würden derartiges Fleisch bereits ablehnen, so Vier Pfoten weiter, Kröswang liefere es aber “tonnenweise zu Dumpingpreisen” an österreichische Gastronomen. Die Tierschutzorganisation berief sich dabei auf Brancheninsider bzw. hätten sich Mitarbeiter als Kunden ausgegeben.

Diese Vorwürfe seien falsch, so Marketing- und PR-Verantwortlicher Thomas Holl zur APA. “Wir schauen uns jeden Betrieb an, wo wir etwas kaufen”. Das Unternehmen prüfe stets, “ob das Produktionsbedingungen sind, mit denen wir leben können”. Dass die Gänse, die Kröswang liefere, gar nicht aus Stopfhaltung kommen könnten, sei daran zu sehen, dass sie ganz seien. Denn die verfetteten Lebern seien so groß, dass sie nicht herausgenommen werden könnten, ohne die Tiere aufzuschneiden. Dem hielt Vier Pfoten entgegen, dass Aktivisten aber Keulen erworben hätten, bei denen aufgrund von Stempel, Fettgehalt und Federrückständen Stopfhaltung belegt werden könnte.

“Die von Kröswang angebotenen Gänse und Gänsekeulen stammen ausschließlich von Hafermastgänsen”, konterte wiederum das Unternehmen, das könne man durch den Kaufvertrag mit dem Lieferanten belegen. Sollte entgegen dieser Vereinbarung tatsächlich Stopfgänse geliefert worden sein, behalte sich die Firma rechtliche Schritte gegen seinen Lieferanten vor, hieß es in einer Presseaussendung.

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