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Wirbel um Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge

Britische Ärzte sind gegen einen Untersuchungsstopp für Frauen ab 50.

Vorsorgeuntersuchungen gegen Gebärmutterhalskrebs erkennen auch bei Frauen über 50 Abweichungen, betonen Wissenschaftler des Institute of Cancer Research und widersprechen damit Forderungen, diese Programme bei älteren Frauen einzustellen. In Großbritannien gab es große Diskussionen darüber, ob diese Abstriche bei Frauen zwischen 50 und 64 Jahren fortgesetzt werden sollten. Die Auswertung der Daten von zwei Mio. Frauen ergab jedoch, dass erste Erkrankungen ohne diese Untersuchungen nicht erkannt werden würden. Allein in Großbritannien wird laut BBC jährlich bei rund 2.700 Frauen Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert. Diese Krankheit ist die am zweithäufigsten verbreitete Krebsform bei Frauen unter 35 Jahren. 99 Prozent werden durch HPV-Infektionen verursacht. Details der Studie wurden im British Journal of Cancer veröffentlicht.

Die Idee hinter den Vorsorgeuntersuchungen ist, präkanzeröse Veränderungen zu erkennen und sie zu behandeln, bevor eine Erkrankung entsteht. Bei Frauen über 50 Jahren treten diese Veränderungen oder Lässionen seltener auf. 10 Prozent der Frauen in den Zwanzigern verfügen über diese Auffälligkeiten. Bei Frauen über 50 ist es nur noch ein Prozent. Frühere Studie sind zu dem Schluss gekommen, dass die Untersuchungen aufgrund des geringeren Risikos bei den älteren Frauen mehr Schaden anrichten als nutzen.

Eine Untersuchung von Abstrichen von Frauen zwischen 20 und 64, die zwischen 1998 und 2003 durchgeführt wurden, hat ergeben, dass die Vorsorgeuntersuchungen ernsthafte Veränderungen sehr schnell erkennen. Zwei Drittel der Abweichungen bei den Abstrichen wurden bei jenen Frauen erkannt, die in den Vierzigern zwei negative Ergebnisse hatten. Laut den Wissenschaftlern würden ohne diese Tests Abweichungen genau bei diesen Frauen nicht mehr erkannt. Die Studie wurde in Südengland durchgeführt, wo das Gebärmutterhalskrebs-Risiko niedriger als der Durchschnitt ist. Aus diesem Grund könnten in anderen Teilen des Landes ohne Vorsorgeuntersuchung sogar noch mehr Erkrankungen übersehen werden. Derzeit werden Frauen in England zwischen 25 und 49 Jahren alle drei Jahre zu einer Vorsorgeuntersuchunge eingeladen. Zwischen 50 und 64 erhöhen sich die Intervalle auf alle fünf Jahre. Laut Blanks würde ein Ende der Untersuchungen mit 50 viel Geld und viel Anspannung ersparen. Man könne jedoch aufgrund der vorliegenden Daten nicht sagen, dass kein Risiko mehr bestehe. Weitere Forschungsprojekte sollten untersuchen, ob es Gruppen mit einem sehr geringen Risiko gebe, bei denen die Untersuchungen eingestellt werden könnten.

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