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Wirbel um Bürgermeistersalär

Gottfried Brändle, Bürgermeister von Altach
Gottfried Brändle, Bürgermeister von Altach ©VOL.at
Altach - Ein Gehaltszubrot für die Rathausspitze trübt den vorweihnachtlichen Frieden in Altach.
Nicht alle wollen mehr Gehalt

Die laufende Debatte um Nulllohnrunden scheint in der Kummenberggemeinde Altach mit ihren 6300 Einwohnern kein Thema zu sein. Zumindest dann nicht, wenn es um Erhöhungen der monatlichen Entschädigungen von Bürgermeister Gottfried Brändle und Vizegemeindechef Franz Kopf (VP) geht. Bei der letzten Rathaussitzung in diesem Jahr beschlossen jedenfalls die 17 Mandatare der VP gemeinsam mit den Stimmen von vier Sozialdemokraten und einem Freiheitlichen und gegen die Meinung von fünf Mitgliedern der Bürgerliste Altach + Grüne (BL.A) Erhöhungen: Brändle, der bislang ein Jahresbruttogehalt von rund 92.000 Euro bezog, darf sich dank einer Erhöhung um 26.000 Euro auf nunmehr 118.000 Euro Jahresbrutto freuen. Dies entspricht einem Plus von 28 Prozent.

80 Prozent mehr Bruttogehalt

Und Vizebürgermeister Kopf schneidet (zumindest im Hinblick auf die prozentuelle Erhöhung) noch besser ab: Bislang erhielt ein Stellvertreter des Gemeindeoberhauptes 6253 Euro im Jahr, jetzt erhält Kopf 11.453 Euro Jahresbrutto. Dies stellt eine Aufbesserung von 80 Prozent dar.

„Angemessene Erhöhungen“

Es sei zu erwarten gewesen, dass die Bürgerliste versuche, aus dem Thema „parteipolitisches Kleingeld zu schlagen“, kontert Gemeindechef Gottfried Brändle auf Anfrage der VN. Er sei seit 18 Jahren Bürgermeister und habe „bis auf die jährliche Indexanpassung keine Gehaltsanpassung bekommen“. Mit der nunmehr erfolgten Erhöhung sei die Entschädigung „an Bürgermeistergehälter von Gemeinden in vergleichbarer Größenordnung angepasst worden“. Dasselbe gelte auch für die Erhöhung der Entschädigung von Vizebürgermeister Franz Kopf. Die Kritik, dass es sich dabei laut Bürgerliste um eine „völlig überzogene hohe Anpassung“ handle, weise er deshalb entschieden zurück, schloss Brändle.

Falsches Signal für die Bürger?

Völlig anderer Meinung sind hingegen Vertreter der Bürgerliste. „Wir schätzen die Leistungen von Bürgermeister Gottfried Brändle, der es offenbar versäumt hatte, laufend Erhöhungen vorzunehmen, und hätten uns eine moderate Erhöhung seiner Entschädigung vorstellen können. Die jetzt erfolgte Anpassung ist aus unserer Sicht allerdings unverschämt. Angesichts der allgemeinen Lage und notwendiger Sparmaßnahmen verstehen wir diesen Beschluss als falsches Signal, das wir gegenüber den Bürgern von Altach nicht vertreten können“, hält Irma Neissl als Sprecherin der Bürgerliste nicht mit harter Kritik zurück.

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