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"Wir wollten eine Sicherheit schaffen"

Bregenz -   Nach dem Listerien-Verdacht in Knöpflekäse drängen Alma und das Land auf eine schnelle Prüfung.
Listerien: Alma Käse-Ruckruf!

Der Gang an die Öffentlichkeit fiel nicht leicht. „Aber wir wollten Sicherheit für die Konsumenten schaffen“, sagte Thomas Nussbaumer, Pressesprecher von Alma, im Gespräch mit den VN. Weil eine Probe des „Knöpflekäs“ eine geringe Konzentration von Listerien aufwies, nahm das Unternehmen bundesweit etwa 2900 1-Kilo-Packungen, die hauptsächlich in Großmärkten vertrieben wurden, vorsorglich aus dem Handel. Bis Mittwoch sollen die Ergebnisse weiterer Laboruntersuchungen vorliegen. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hatte jedoch schon am Wochenende bestätigt, dass keine wie immer geartete Gefährdung bestehe. Dennoch werden jetzt sowohl die Produktions- als auch die Lieferantenkette geprüft. Für besagten Knöpflekäse greift Alma auf Käse von fünf Produzenten zurück. Drei davon kommen aus Vorarlberg, zwei stammen aus Innerösterreich.

Nicht quantifizierbar

Das firmeninterne Kontrollsystem schlug, wie berichtet, am Donnerstag an. Die Probe ergab einen Listerienbefall von unter zehn „kolonienbildenden Einheiten“ pro Gramm, wie es im Fachjargon heißt. „Dennoch mussten wir reagieren“, erläuterte Thomas Nussbaumer. Das Unternehmen informierte sofort die auf Landes- und Bundesebene zuständigen Stellen. Tatsächlich ging alles sehr schnell. Es wurden noch fünf Proben gezogen und an ein deutsches Labor geschickt. Am selben Tag kamen die mit „negativ“ bewerteten Ergebnisse zurück. In Österreich ist es die AGES, die solche Fälle bearbeitet. Auch von dieser Seite kamen keine Beanstandungen. Demnach war die Listerien-Konzentration nicht einmal quantifizierbar. Sowohl AGES wie auch Landesstatthalter Markus Wallner attestieren der Firma verantwortungsvolles Handeln im Sinne des Vorsorgeprinzips. Wallner drängte ebenfalls auf eine rasche Abwicklung. „Ich wollte keine steirischen Verhältnisse“, betonte er gegenüber den VN. Drei Telefonate mit Gesundheitsminister Alois Stöger reichten, um das Prüfprozedere ins Laufen zu bringen.

Käse wurde vernichtet

Im Gegensatz zu Weichkäse gehört Hartkäse in punkto Bakterien zu den problemlosen Sorten. Aufgrund der hohen Trockenmasse werden Keime nach längstens 24 Stunden abgetötet. „Die Rinde kann zwar Listerien enthalten, durch sauberes Arbeiten lässt sich das jedoch vermeiden“, erklärt Dr. Bernhard Zainer von der Lebensmittelkontrolle. Entscheidend sei das Käseinnere. Wird etwa Reibkäse nicht tief genug abgehobelt und befinden sich Listerien auf der Rinde, können diese in die Käsemasse gelangen. Was beim Alma-Käse die Verunreinigung verursachte, muss sich erst weisen. Der zurückgeholte Knöpflekäse wurde inzwischen unter behördlicher Aufsicht vernichtet.

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