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"Wir sind momentan in einer Preisspirale"

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Der Geschäftsführer und Fachvertretungsvorsitzender der Wirtschaftskammer Vorarlberg erklärt die Auswirkungen der Pandemie und des Ukrainekonflikts auf die Milchpreise im Ländle.

Die Genossenschaft der Vorarlberg Milch mit über 460 Milchlieferanten und Landwirten aus dem ganzen Land meldete für das Jahr 2021 eine verarbeitete Milchmenge von knapp 63 Millionen Liter. Aktuell steht man aber auch in der Milchbranche vor stark ansteigenden Preisentwicklungen. „Die Situation ist sehr angespannt. Die Auswirkungen des Gasstopps bei Nord Stream 1 sind auch bei Vorarlberg Milch deutlich spürbar“, erklärt Raimund Wachter, Vorarlberg-Milch-Geschäftsführer und Fachvertretungsvorsitzender der Wirtschaftskammer Vorarlberg. 

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Die größte Herausforderung stellen die Energiepreise dar, nicht nur bei den Landwirten selbst, sondern gerade in der Molkerei. Die Kühlkette, Pasteurisierung und Veredelung der Milch ist energieaufwendig. Und die Preissteigerungen für Erdgas sind in der Industrie höher als für den Endkunden. Auch bei den Futtermittel für die Tiere sei eine Verdoppelung der Preise zu beobachten. Bei Gas sei der Preis sogar um das Acht- bis Zehnfache gestiegen. „Die Preise ändern sich mittlerweile täglich, sogar stündlich“, so Wachter im Gespräch mit Vorarlberg LIVE-Moderatorin Magdalena Raos. Das Unternehmen sei gezwungen, die Preise an die Kunden weiterzugeben, da eine Kompensation nicht mehr möglich sei.

Der Milchpreis ändere sich derzeit monatlich. Aktuell bekommen die Bauern pro verkauftem Liter laut Wachter bei 50 Cent (gentechnikfreie Milch) und 60 Cent (Heu- bzw. Biomilch). In den kommenden Monaten seien weitere Preissteigerungen nicht unrealistisch.

Die gesamte Sendung

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VOL.AT/VN)

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