„Wir müssen für unsere Wildtiere einstehen“

407 Mitglieder zählt der Jagdschutzverband Vorarlberg. Vor 55 Jahren gründete eine Handvoll junger Jäger diesen Fachverband. Obmann Manfred Vonbank konnte neben den zahlreich erschienenen Mitgliedern auch einige Ehrengäste im Ramschwagsaal begrüßen. So zeigten sich Landesrat Christian Gantner, Landesjägermeister Christof German, die Bezirksjägermeister Hans Metzler, Wolfgang Hofmann und Martin Rhomberg, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Hubert Malin, Wildbiologe Hubert Schatz, Stephan Philipp (Vertreter Forst) und Jörg Gerstendörfer (Leiter der Jägerschule) sehr interessiert an den Ausführungen der Vortragenden. Zudem freute sich Manfred Vonbank über die Anwesenheit von Ehrenmitglied Siegi Fulterer. Am Beginn der Versammlung stellten Hegeobmann Josef Beck und Geschäftsführer der Agrargemeinschaft Nenzing das Bestandesberechnungsmodell der Hegegemeinschaft 4.2 Nenzing – Gamperdona vor. Diese Erhebung der Wildbestände bildet das Kernthema der Jagdschutzorgane.
Bericht des Obmannes
Im Bericht des Obmannes spiegelten sich die wichtigsten Themen des vergangenen Jahres wider. So konnte der Mitgliederstand in den vergangenen Jahren verdoppelt werden, im Moment sind 35 Jagdschutzorgane hauptberuflich tätig. Er bedankte sich im Besonderen bei allen nebenberuflich tätigen Jagdaufsehern, die ebenso hervorragende Arbeit leisten und ihre Reviere bestens betreuen. Er hob die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg, insbesondere mit Forst und Veterinär und Jägerschaft hervor. Auch die Naturwächterausbildung, die immer mehr auch von Jagdschutzorganen absolviert werden, begrüßte er. Das in naher Zukunft verwendete Waldverjüngung-Wildschaden-Kontrollsystem (kurz WWKS) wird mit Pilotprojekten gestartet. Er riss das TBC-Thema kurz an und bat alle Anwesenden ein wachsames Auge zu haben und die Problematik trotz tollen Erfolgen nicht außer Acht zu lassen. „Wir müssen immer einen Schritt voraus sein“, betonte er die Wichtigkeit der Präsenz der Jagd und bestärkte die Wichtigkeit des Miteinander. „Wir sind die Schnittstelle zwischen Grundbesitzer, Jagdbehörden, Jägern, Landwirtschaft und Forst“, wies er auf gemeinsame Kooperationen und Kommunikation hin.
Ausbildung mit weitem Spektrum
Die duale Ausbildung zum Jagdschutzorgan beinhaltet ein Lehrrevier und die Ausbildung an der Jägerschule. Nach Absolvierung der schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfung konnte Landesrat Christian Gantner bei der diesjährigen Versammlung an sechs Jagdschutzorganen die Dekrete überreichen. Martin Willi, Jürgen Ströhle, Julian Martin, Walter Hartl, Marcel Klehenz und Theodul Wallner schlossen die umfangreiche Ausbildung erfolgreich ab. Den Berufstitel Revierjäger wurde an Manuel Nardin, Peter Tabernig, Christoph Neher und Mario Bär verliehen. Die Versammlung wurde von den Jagdhornbläsern der Bezirksgruppe Bludenz musikalisch umrahmt. Im Anschluss an die Versammlung wurde das Jagdschießen der Vorarlberger Jagdschutzorgane in der Bürser Schlucht abgehalten. Dabei wurde auf die Ehrenscheibe, kunstvoll gestaltet von Walter Themessl, gezielt.