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Winzer rechnen mit besserer Weinernte als im Vorjahr

Schmuckenschlager sieht mannigfaltige Herausforderungen für die Winzer
Schmuckenschlager sieht mannigfaltige Herausforderungen für die Winzer ©APA/GEORG HOCHMUTH
Die österreichische Weinernte dürfte heuer wieder besser ausfallen. Erwartet wird eine Menge von 2,5 Mio. Hektolitern, das ist deutlich mehr als der Vorjahreswert von 1,87 Mio. Hektolitern, sagte der Präsident des Österreichischen Weinbauverbands, Johannes Schmuckenschlager, am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Die Konsumentinnen und Konsumenten dürfen sich demnach auf einen hochwertigen, "fruchtbetonten" Jahrgang freuen.

2024 hatte die Witterung den Winzern die Weinlese verhagelt und die geringste Erntemenge seit 14 Jahren gebracht. Zum Vergleich: Im 5-Jahresschnitt (2020-2024) kamen die Weinhauer laut Daten der Statistik Austria auf rund 2,32 Mio. Hektoliter. Heuer fielen die Anbaubedingungen mit einer besseren Niederschlagsverteilung, wechselhafterem Verlauf und weniger Spätfrostereignissen aus Sicht der Winzer deutlich günstiger aus. Es stehe daher eine "entspanntere" Lese an, zumal die Wetterprognose für die kommenden Woche stabil ausfalle, erklärte Schmuckenschlager.

Gute Ernte, aber mannigfaltige Herausforderungen

Diese Entwicklung sei zwar Grund zur Freude, derzeit sähen sich die Weinhauer aber mit großen Herausforderungen konfrontiert. Neben der schon seit einiger Zeit hohen Kosten, die man nicht gänzlich am Markt unterbringen könne, und dem zusätzlichen Druck durch die US-Zölle kam Schmuckenschlager vor allem auf den Schädlingsdruck zu sprechen, der mit der Verbreitung der Amerikanischen Rebzikade derzeit besonders besorgniserregende Dimensionen annehme.

Von den Behörden erwarte er sich in dieser Hinsicht eine "Nulltoleranzpolitik", die zum Schutz der Produktion im Extremfall auch Rodungen umfassen müsse. Die amerikanische Rebzikade überträgt die sogenannte Goldgelbe Vergilbungskrankheit (Flavescence dorée). Diese hochinfektiöse Pflanzenkrankheit führt innerhalb weniger Jahre zum Absterben befallener Rebstöcke. Ihr Unwesen treibt das Insekt hierzulande in der Steiermark.

Abhilfe würden nach den Worten von Schmuckenschlager lockerere Regelungen für Pflanzenschutzmittel schaffen. Parallel dazu fordert die Branche den Abbau von bürokratischen Schranken sowie eine bessere finanzielle Ausstattung der Österreich Wein Marketing (ÖWM), geht aus einem unlängst veröffentlichten Positionspapier des heimischen Weinbauverbands hervor.

Alkoholfreier Wein als Trendprodukt

Thema bei dem Medientermin waren auch alternative Traubenerzeugnisse, darunter alkoholarme oder alkoholfreie Weine, die sich immer höherer Nachfrage erfreuen. In Österreich haben diese Weine aktuell einen Marktanteil von 2 bis 4 Prozent - Tendenz steigend. Seitens der Weinwirtschaft wird die Entwicklung in Richtung alternativer Weinprodukte unterstützt: "Wenn es der Konsumentenwunsch ist, dann sollte auch österreichischer Wein alkoholfrei verfügbar sein", betonte der ÖVP-Parlamentarier.

(APA)

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