Windspiele am Patscherkofel
Nach der Absage in der Sierra Nevada ging am Mittwoch auch das erste Abfahrtstraining auf dem Innsbrucker Patscherkofel bei gefährlichen Wind-Böen bis zu 60 km/h in Szene. Die Überraschung war Katja Wirth als Dritte hinter den Französinnen Melanie Suchet und Carole Montillet. Wirths Spitzenzeit war keine wirklich Überraschung. Die 22-jährige Vorarlbergerin hatte sich vergangene Woche im Europacup ihren Weltcup-Startplatz für kommende Saison gesichert, deshalb kann sie nun in Innsbruck um Weltcup-Punkte fahren und auf die Europacup-Rennen in der Innerkrems verzichten. Wirth: “Es war meine allererste Fahrt hier, aber ich bin gleich mit Herz gefahren.”
“Das Training war vertretbar, ein Rennen wäre aber unmöglich gewesen”, machte Michaela Dorfmeister (37.) unmissverständlich klar. Auch die Niederösterreicherin hatte es bei der Kompression im Mittelteil kräftig verweht. Brigitte Obermoser (29.) ließ aus gleichem Grund dort gleich zwei Tore aus, Kathrin Wilhelm stürzte, blieb aber unverletzt. Der Föhn soll zumindest bis Samstag kräftig weiter wehen. Schon am Donnerstag geht es beim Abschlusstraining in Innsbruck aber um die Startnummern, weil Freitag der von Garmisch übernommene Super G auf dem Programm steht.
Bei all den Klagen über den Wind, hielt sich die vor drei Jahren geäußerte Kritik an der “leichten” Patscherkofel-Abfahrt in Grenzen. Die Piste ist deutlich schneller und härter als 2000, auch die Sprünge tragen weiter. “Wirklich super zu fahren, man kann es sich kaum besser wünschen”, lobte etwa Renate Götschl (11.).