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"WindRunner": Das neue größte Flugzeug der Welt zur Beförderung von Windkraftanlagen

Das neue größte Flugzeug der Welt
Das neue größte Flugzeug der Welt ©radia.com
Das weltweit größte Flugzeug entstand mit dem Ziel, Bauteile für Windenergieanlagen zu befördern.

Die Beliebtheit von Windkraftanlagen steigt weltweit an, jedoch befinden sich die optimalen Standorte häufig in entlegenen Gegenden. Die Herausforderung liegt im Transport der großdimensionierten Anlagenteile.

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Neues Flugzeug als Transportmittel von Windrädern

Die Turmhöhe eines durchschnittlichen Windrades bewegt sich zwischen 90 und 130 Metern. Der Durchmesser des Rotors kann bis zu 90 Meter betragen, wobei auch größere Dimensionen möglich sind. Die Gewichte von Rotorblättern können bis zu 35 Tonnen erreichen. Es besteht ein Konsens darüber, dass größere Windräder effizienter sind, da sie eine höhere Energiemenge erzeugen können. Aus diesem Grund arbeitet das US-amerikanische Start-up Radia an der Entwicklung eines neuen Flugzeugs, welches speziell den Transport von Rotorblättern erleichtern soll und dadurch zum größten Flugzeug weltweit wird.

Vorstellung des WindRunner

Das unter dem Namen WindRunner bekannte neue Flugzeug verspricht, im Vergleich zu aktuellen Flugzeugmodellen, eine überragende Größenordnung zu erreichen, so dass diese im Direktvergleich klein wirken. Die geplanten Ausmaße dieses Flugzeugs sind beeindruckend: eine Länge von 108 Metern, eine Höhe von 24 Metern und eine Breite von 80 Metern. Zum Vergleich: Eine Boeing 747-8 misst in der Länge "nur" 76,4 Meter. Im Hinblick auf das Transportvolumen soll der WindRunner die Fähigkeit besitzen, das Zwölffache dessen einer Boeing 747-400F zu befördern, allerdings mit einer maximalen Gewichtskapazität von 72 Tonnen, die geringer ist.

Das vormals größte Flugzeug der Welt

Vor ihrer Zerstörung in der Ukraine wurde die 84 Meter lange Antonov An-255 "Mrija" als das größte Flugzeug weltweit angesehen. Im Vergleich dazu bietet der Windrunner ein fast siebenfach größeres Frachtvolumen mit 8.200 Kubikmetern. Allerdings hatte die An-255 die Kapazität, etwa 250 Tonnen Ladung zu befördern.

Der Windrunner ist dafür konzipiert, Komponenten von Windturbinen zu transportieren, die für den Einsatz in Onshore-Windparks bestimmt sind und Höhen von bis zu 105 Metern erreichen können. „Die heutigen größten und zukünftig noch größeren Windkraftanlagen lassen sich nicht über die vorhandene Bodeninfrastruktur zu erstklassigen Onshore-Windparks befördern“, so die Darstellung von Radia auf seiner Webseite. Die maximale Reichweite des Flugzeugs liegt bei 2.000 Kilometern.

Erforderliche Infrastruktur

Für den Betrieb des immensen WindRunner-Flugzeugs ist der Aufbau einer speziellen Infrastruktur erforderlich. Hierzu zählt ein überdimensioniertes Rollfeld, das unmittelbar an den Produktionsstätten der Rotorblätter eingerichtet wird, um das Starten und Landen der Fracht zu vereinfachen. So können die Rotorblätter direkt von der Produktionshalle auf das Flugzeug verladen werden.

Entsprechend ist der WindRunner darauf ausgelegt, auf einer verhältnismäßig kurzen Piste von 1.800 Metern zu starten und zu landen – eine Strecke, die im Vergleich zu den für gewöhnliche Passagierjets erforderlichen Start- und Landebahnen, die 30 bis 110 Prozent länger sein können, deutlich kürzer ist. Zudem ist das Flugzeug fähig, auch auf nicht befestigten Untergründen zu operieren, was für seinen Einsatzbereich einen starken Vorteil darstellt.

Hintergrund und Entwicklung

Mark Lundstrom, der Gründer von Radia, war vormals als Wissenschaftler am MIT tätig, wo er sich mit der Raketenforschung befasste. Seit nunmehr sieben Jahren widmet er sich der Arbeit am WindRunner-Flugzeug, wobei er ein besonderes Augenmerk auf die Gewährleistung der Stabilität dieser außergewöhnlich großen Maschine während des Starts und der Landung gelegt hat.

Zukünftige Einsatzmöglichkeiten

Obwohl der primäre Verwendungszweck des Flugzeugs der Transport von Rotorblättern für Windkraftanlagen sein soll, erwägt Radia die Möglichkeit, es auch für andere Zwecke einzusetzen, wie beispielsweise für militärische Aufgaben oder im allgemeinen Transportwesen. Die Produktion des Flugzeugs ist für das Jahr 2027 geplant.

(VOL.AT)

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