Der vier Monate alte Eisbärennachwuchs der Stuttgarter Wilhelma kam gemeinsam mit seiner Mutter Corinna ins Außengehege des Zoos und nahm erstmals ein Bad.
Der erste öffentliche Auftritt des Eisbärennachwuchses war auf großes Medieninteresse gestoßen. Rund 60 Journalisten und mindestens genau so viele Zoobesucher verfolgten Wilbärs Ausflug. Zunächst spielte der Kleine auf den Granitfelsen. Erst als sich Mutter Corinna ins Nass stürzte, traute sich auch Wilbär ins Wasser. Allerdings war es für Wilbär nicht der erste Gang ins Freie. “Wir haben acht Tage geübt. Immer dann, wenn keiner da war, hat er gebadet”, sagte Zoodirektor Dieter Jauch.
Eigentlich sollte der kleine Eisbär erst Ende des Monats oder Anfang Mai die ersten Schritte im Außengehege machen. Seine Mutter stand nach Angaben des Tierparks jedoch schon häufig am Schieber, der das Innen- vom Außengehege trennt.
Künftig soll das Frischluftschnuppern im Freigehege täglich zwischen 11.00 und 15.00 Uhr möglich sein. Eine Garantie dafür, den inzwischen fast einen Meter großen und mehr als 15 Kilogramm schweren Wilbär zu sehen, gibt es allerdings nicht. Die Tür zum Innengehege soll zwar offen bleiben, aber Wilbär kann selbst entscheiden, drinnen zu bleiben oder hinaus zu gehen.
Wilbär wurde im Dezember geboren. Nach dem Medienrummel um Knut im Berliner Zoo und Flocke in Nürnberg hatte die Stuttgarter Wilhelma die Geburt des Eisbärenbabys bewusst zwei Monate lang geheim gehalten. So sollte sich eine normale Mutter-Kind-Bindung aufbauen.
Vater des Kleinen ist Eisbär Anton, der wie Corinna seit 1990 in Stuttgart zu Hause ist. Corinna stammt aus Kopenhagen und Anton aus Karlsruhe, beide wurden 1989 geboren. Die Eisbärendame hat bislang fünf Mal Jungtiere geboren. Von diesen überlebte eines im Jahr 2004 nur neun Tage.