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Wifo/IHS erhöhen BIP-Prognose 2008, Plus 2009 dann schwächer

Österreichs Wirtschaft wird nach Ansicht von Wifo und IHS heuer doch etwas stärker wachsen als zuletzt angenommen, dafür dürfte sich kommendes Jahr das BIP-Plus aber spürbarer abschwächen.

Als Gründe für die Abschwächung nannten die beiden Institute am Freitag bei der Vorlage ihrer Sommer-Prognose vor allem die infolge der stark gestiegenen Ölpreise angeheizte Inflation, wodurch die Realeinkommen und damit die Konsumausgaben gebremst werden. Zudem dämpft die Euro-Aufwertung Exporte und Investitionen in Europa.

Nach einem noch kräftigen Wachstum von 3,4 Prozent im Vorjahr erwarten Wifo und IHS für 2008 nun 2,3 bzw. 2,2 Prozent reales BIP-Plus. Bei ihrer Frühjahrs-Prognose Ende März war man für heuer nur von 2,1 Prozent Anstieg ausgegangen. Für 2009 haben jetzt beide Institute ihre Wachstums-Annahme um 0,3 Prozentpunkte gesenkt, das Wifo von 1,7 auf 1,4 Prozent und das IHS von 2,2 auf 1,9 Prozent. Vor allem für 2009 gibt es erhebliche Prognoserisiken, so etwa das IHS.

Die Inflationsrate sieht das Wifo – nach noch 2,2 Prozent im Vorjahr – heuer in Österreich im Schnitt bei 3,5 Prozent – das wäre der höchste Wert seit dem Jahr 1993 – und das IHS bei 3,2 Prozent. Für 2009 wird dann ein Rückgang auf 2,7 bzw. 2,3 Prozent erwartet. Dies unterstellt aber, so das IHS, dass sich der Auftrieb der Rohstoffpreise nicht weiter fortsetzt und dass durch eine moderate Lohnpolitik das Entstehen einer Lohn-Preis-Spirale vermieden wird.

Der Arbeitsmarkt entspannt sich heuer aufgrund eines starken Anstiegs der Zahl der Beschäftigten. Die Arbeitslosenquote laut Eurostat-Definition dürfte von 4,4 Prozent im Vorjahr nun nach übereinstimmender Einschätzung heuer auf 4,2 Prozent zurückgehen und 2009 leicht ansteigen auf 4,4 Prozent (Wifo) bzw. 4,3 Prozent (IHS).

Für das heimische gesamtstaatliche Defizit (laut Maastricht) erwarten beide Institute heuer einen Anstieg von 0,5 auf 0,6 Prozent des BIP, für 2009 sieht das Wifo eine weitere Verschlechterung auf 0,7 Prozent – da die Staatseinnahmen durch das langsamere Wirtschaftswachstum gedämpft werden -, das IHS glaubt dagegen an eine Entlastung auf 0,4 Prozent. 2007 wäre angesichts der ausgezeichneten Konjunktur und der Steuerreform “ein deutlich stärkerer Defizit-Abbau erstrebenswert gewesen”, moniert das Institut für Höhere Studien.

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