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Wiesberger vor großem Heimauftritt zuversichtlich

Bernd Wiesberger (l.) und Chris Wood
Bernd Wiesberger (l.) und Chris Wood
Pünktlich zum Start der Fußball-EM in Frankreich geht dieses Jahr Österreichs größtes Profigolf-Turnier in Szene. Bei den Lyoness Open in Atzenbrugg hofft man vor allem auf ein gutes Abschneiden von Lokalmatador Bernd Wiesberger, der aber von Topspielern wie Titelverteidiger Chris Wood, Ex-Sieger Joost Luiten, Thomas Björn, einigen Ryder-Cuppern und sogar einem Major-Gewinner gefordert wird.


Los geht es am Donnerstag, Wiesberger startet am Nachmittag im TV-Flight (ORF Sport +, Sky) und will bei seinem großen Heimauftritt vor allem die Erinnerungen an das Vorjahr, als er als Topfavorit beim Heimturnier in Niederösterreich völlig unerwartet am Cut gescheitert war, auslöschen. Umgekehrt wäre eine Woche vor den US Open ein Anknüpfen an das Jahr seines Heimsieges 2012 ein Traum-Szenario für den Burgenländer.

Wiesberger gab sich im Vorfeld jedenfalls optimistisch. “Ich bin gut vorbereitet und ausgeruht und ich spiele sehr gerne vor Heim-Publikum und Freunden”, sagte er am Dienstag im Diamond Country Club. “Ich versuche, jede Woche zu gewinnen und weiß, dass ich auch hier wieder gewinnen kann.”

Mit der Teilnahme am ProAm am Mittwoch, bei dem auch Jung-Amateurin Emma Spitz spielt, schließt Österreichs bester Golfer sein Vorbereitungsprogramm ab. “Einer guten Woche steht nichts entgegen. Deshalb bin ich zuversichtlich, beim Heimturnier auch einen guten Lauf in den Sommer starten zu können.”

Wiesberger sprach damit sein bisher eher durchwachsenes Jahr an, in dem sich immer wieder Fehler ins Spiel gemischt haben. Dadurch ist er vom 31. auf den 47. Platz der Weltrangliste zurückgefallen, in der Jahreswertung ist er 31. Zuletzt hat er mit Coach Phil de Busschere aber intensiv an den Mankos gearbeitet. Wiesberger: “Jetzt ist da in erster Linie nur noch Freude auf Donnerstag.”

Natürlich sei der neuerliche Titel immer das Ziel, betonte Wiesberger außerdem. “Um hier heuer zu gewinnen, muss man diesmal aber ein Top-Starterfeld schlagen. Vor allem Chris Wood ist in seiner Form ganz oben anzusiedeln”, weiß Wiesberger. Was ihm tauge, sei der lange, harte und anspruchsvolle Platz. “Das ist die perfekte Challenge.”

Topfavorit in Niederösterreich ist diesmal aber Wood. Der Engländer agiert in Topform, hat zuletzt auch das Flaggschiff-Turnier der European Tour in Wentworth gewonnen und sich im “Race” auf Platz fünf katapultiert. Der Weltranglisten-23. weiß aber, dass es in Atzenbrugg noch keine erfolgreiche Titelverteidigung gegeben hat.

Aber der Brite ist in Überform. “Jeder, der Golf spielt weiß aber, dass sich das jede Woche gleich wieder ändern kann”, warnte Wood. “Du musst immer am höchsten Level sein, sonst beißt Golf sofort zurück”, erklärte er. Natürlich verspüre er als Titelverteidiger auch Druck. “Umgekehrt hat man gute Erinnerungen, wenn man auf diesem Platz schon ein Mal gewonnen hat.”

Lyoness Open powered by Sporthilfe Cashback Card heißt Österreichs einziges Event auf der European Tour seit diesem Jahr, das alljährlich mit einem Budget von drei Mio. Euro auf die Beine gestellt wird. Im Gegensatz zum Vorjahr (1,5 Mio.) ist man zum Preisgeld von einer Million Euro zurückgekehrt, damit warten 166.660 Euro auf den Sieger. Die Organisatoren hoffen trotz Fußball-EM auf Wiesberger und gutes Wetter und somit 20.000 Zuschauer.

Der mit 6.800 Meter eher lange “Diamond Course” ist diesmal besonders hart und eng, um sich gut auf die US Open vorbereiten zu können. Mit Y.E. Yang (44) steht erstmals seit 2011 auch wieder ein Major-Sieger in Österreich am Abschlag. 2009 war der Südkoreaner beim Gewinn der PGA-Championship der erste asiatische Major-Sieger überhaupt gewesen.

Insgesamt 18 Österreicher sind 2016 bei den heimischen Open in “Österreichs Golfplatz des Jahres” am Start, darunter mit Lukas Nemecz auch Österreichs zweiter Spieler auf der Europa-Tour und sechs Amateure. Nicht dabei ist Jungstar Matthias Schwab (21), dafür hat Sepp Straka (23) in den USA fertig studiert und gibt im Tullnerfeld dank einer Einladung sein Profi-Debüt.

“Ich habe viel am kurzen Spiel gearbeitet”, hofft der Longhitter aus Georgia, gut für seine Profi-Karriere vorbereitet zu sein. Spielen wird der mit 14 Jahren in die USA ausgewanderte Straka vorerst in Kanada, dann probiert er die Tourschools in den USA und in Europa.

Von den heimischen Pros schaffte es zum Schluss auch Manuel Trappel dank Einladung noch ins Starterfeld. Der Ex-Amateur-Europameister hatte umdisponiert, nachdem er beim gleichzeitigen Challenger nicht ins Feld gekommen war.

Damit bekommt der Vorarlberger auch eine Chance, in der Weltrangliste weiter vor zu kommen und sich eventuell sogar noch einen Olympia-Startplatz für Rio zu holen. Ein absolutes Top-Ergebnis ist dafür aber notwendig. “Es ist jedenfalls großartig, vor heimischem Publikum spielen zu können. Danke an die Veranstalter und die Tour”, richtete Trappel aus.

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