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Wiesberger bei Lyoness Open nach großem Kampf ausgeschieden

Der Franzose Bourdy spielt in Atzenbrugg stark auf
Der Franzose Bourdy spielt in Atzenbrugg stark auf
Bernd Wiesberger ist bei den Lyoness Golf Open wie befürchtet schon nach zwei Runden ausgeschieden. Nach seiner völlig verpatzten 79er-Startrunde lieferte der Österreicher am Freitag eine bis zum Schluss spannende Aufholjagd, verpasste nach einer 67 am Ende aber den Cut knapp um zwei Schläge. Wiesberger tritt kommende Woche bei den US Open in Washington State zum zweiten Saison-Major 2015 an.


Nach der Enttäuschung des Vortages mit der birdielosen, schlechtesten Runde des Jahres startete Wiesberger am Freitag in Atzenbrugg bei großer Hitze fulminant in die zweite Runde seines mit 1,5 Mio. Euro dotierten Heim-Turniers. Zusammen mit Coach Phil de Busschere hatte er das Schwung-Problem, das ihn viel Bälle links weggehen gelassen hatte, noch am Vorabend ausgemerzt.

Mit gleich vier Birdies auf den ersten sechs Löchern ging der vor dem Turnierstart als Weltranglisten-37. zum Favoriten erklärte Burgenländer zunächst auf fünf unter Par und machte schnell viele Plätze gut. Ein Abschlag ins Wasser auf der sieben brachte ihm aber ein Doppel-Bogey ein und machte fast die ganze Aufholjagd vorerst wieder zunichte.

Wiesberger zeugte aber Moral und kämpfte weiter wie ein Löwe. Er schlug dann auf den beiden Par-Fünf-Bahnen der Back-Nine nochmals mit Birdie (1 unter Par) und Eagle (2 unter Par) zu und ging auf zwei über Par. Auf der 17 ging der nächste Birdie-Putt aber um Millimeter daneben.

Der damit benötigte “Eagle” auf dem Schlussloch gelang nicht. Er wäre nur mit einem Hole in One auf dem Par 3 der 18 möglich gewesen und zudem mit einem Luxus-Sportwagen belohnt worden. Statt “Cut und Car” bedeutete dies mit gesamt 146 Schlägen das endgültige Aus für Wiesberger.

Klarer und alleiniger Führender war auch nach zwei Tagen der Franzose Gregory Bourdy mit gesamt 132 Schlägen und 12 unter Par. Mit Lukas Nemecz und Florian Prägant schafften nur zwei der insgesamt 14 Österreicher mit jeweils 144 Schlägen den bei Even Par liegenden Cut und sind auch am Wochenende im Kampf um das Preisgeld noch dabei.

Der 22-jährige US-College-Spieler Sepp Straka, der nach Tag eins als 22. überraschend bester Österreicher gewesen war, schied nach Doppel-Bogeys auf beiden Par-Fünf-Bahnen der Back-Nine ebenfalls aus. Er hätte als Amateur aber ohnehin kein Preisgeld annehmen dürfen.

Nemecz schafft zum bereits vierten Mal in Folge bei den heimischen Open den Cut und war darüber natürlich sehr glücklich. Vor allem, weil er diese Woche sein bereits sechstes Turnier in Serie spielt. “Deshalb werde ich mental schon ein bisschen müde, speziell auf den zweiten neun Löchern”, sagte der Steirer. “Hier dabei zu sein ist aber sehr lässig. Ich freue mich auf das Wochenende und werde versuchen, es noch konzentrierter anzugehen.”

Das Ausscheiden von Lokalmatador Wiesberger bedauerte auch Markus Brier. Österreichs erster Sieger auf der European Tour hatte aber auch Verständnis und sah die Katastrophen-Runde vom Donnerstag als Hauptursache. “Auch Weltklasse-Leute haben schwarze Tage, siehe Rory McIlroy zuletzt in Irland. Für Bernd und die Fans ist es natürlich besonders bitter, dass das ausgerechnet hier passiert ist”, sagte der zurückgetretene Wiener.

Dass die US Open ein Mitgrund gewesen sein könnten, schloss Brier nicht ganz aus. “Vielleicht war er mit dem halben Kopf schon in Amerika. Wenn, dann aber unbewusst”, war Brier überzeugt.

Er kenne den Rummel, den ein Lokalmatador beim Heimturnier mitmachen müsse. “Aber absichtlich schießt sich deshalb keiner weg. Bernd braucht jeden Cut und Zehntelpunkt für die Weltrangliste. Man sollte da nicht zu viel hineininterpretieren. Golf ist nun mal ein Sport, bei dem minimale Fehler große Auswirkungen haben.”

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