"Für den Körper ein Gehäuse, einen Tempel für das Gebet. Das nutzlos Scheinende kann zum Sinnvollen werden, das Sinnvolle großen Nutzen bringen. Nachdem ich diese simple Botschaft zu begreifen und zu verstehen anfing, war ich voll von Bildern und Visionen, eine davon versuchte ich zu realisieren", so beschrieb Fritz Wotruba seine aus asymmetrisch verschachtelten Betonblöcken zusammengesetzte Kirche.
Wotrubakriche vor 45 Jahren eingeweiht
Die "Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit", die sogenannte "Wotruba-Kirche", in Wien Mauer zählt zu seinem vielleicht bekanntesten Vermächtnis. Entstanden ist sie nach gemeinsamer Planung mit dem Architekten Fritz Gerhard Mayr und auf Betreiben der ehemaligen OMV-Vorstandsdirektorin Margarethe Ottillinger. Die Einweihung konnte der Künstler selbst nicht mehr erleben. Sie erfolgte 1976, ein Jahr nach seinem Tod und nach 13-jähriger, schwieriger Entstehungsgeschichte.
Ausstellung im Belvedere 21
Mit der Ausstellung "Wotruba. Himmelwärts" widmet das Belvedere 21, das seit 2011 auch den Nachlass des Künstlers verwaltet, dem markanten Sakralbau in Wien erstmals eine Ausstellung. "Wotruba hat jetzt keinen Ausflug oder irgendein Experiment in die Architektur gemacht, sondern das Zusammenspiel von Architektur und Skulptur liegt in seinem Werk und ist in seinem bildhauerischen Werk zu suchen und das ist der Schlüssel für das Verständnis dieses Gebäudes. Das ist die Besonderheit dieses Gebäudes. Das wollen wir hier zeigen", so die Kuratorin der Ausstellung, Gabriele Stöger-Spevak.
(APA/red)