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Wiens russisch-orthodoxe Nikolauskathedrale renoviert

Nach fünfjähriger Arbeit sind die Renovierungsarbeiten an der russisch-orthodoxen Nikolauskathedrale in Wien-Landstraße nun abgeschlossen.

Während Dach und Fassaden nach dem originalen Erscheinungsbild von 1899 wiederhergestellt wurden, seien die Innenräume der Fünfkuppel-Konstruktion einer völligen Neugestaltung unterzogen worden, sagte Bauleiter Wolfgang Zehetner bei der Präsentation am Freitag. Geweiht wird das restaurierte Gebäude am 21. Dezember durch den Moskauer Patriarchen Alexi (Aleksij) II.

Mit dem Bau der Kirche nach Plänen des Petersburger Architekten Grigori Iwanowitsch Kotow wurde 1893 begonnen. Bis zur Fertigstellung dauerte es sechs Jahre. 1962 wurde das Gebäude im altrussischen und byzantinischen Stil in den Rang einer Kathedrale erhoben.

Was die Außensanierung betrifft, seien vor allem undichte Stellen am Dach behoben worden, so Zehetner, der auch Dombaumeister des Stephansdoms ist. Das Blech beziehungsweise die Metalleindeckungen der vergoldeten Zwiebelkuppeln wären nicht mehr dicht gewesen, wodurch Folgeschäden durch die eindringende Feuchtigkeit entstanden seien. Auch die Außenfassade wurden originalgetreu saniert.

Die Innenräume sind nun dagegen mit Fresken- und Ikonenzyklen ausgemalt, die von Archimandrit Zenon gestaltet wurden. Laut dem Wiener russischen Bischof Hilarion (Alfejew) gilt dieser als derzeit bester Ikonenmaler der russischen Orthodoxie. Neben Szenen aus dem Alten und Neuen Testament werden auch Stationen aus dem Leben des Heiligen Nikolaus dargestellt, dem die Kathedrale geweiht ist. Zudem wurde eine zeitgemäße Heizung installiert.

Die offizielle Weihe des sanierten Bauwerks erfolgt dann im Rahmen eines viertägigen Aufenthalts von Patriarch Alexi. Bei der göttlichen Liturgie, die am 21. Dezember ab 9.30 Uhr stattfindet, wird unter anderem der “Don Kosaken Chor” auftreten, kündigte Hilarion an. Ein weiterer Höhepunkt des Besuchs ist ein Weihnachtskonzert im Wiener Konzerthaus am Montag, 22. Dezember. Dazu werden über 200 russische Musiker und sechs Chöre erwartet. Auch Kardinal Christoph Schönborn und die Wiener Sängerknaben haben ihre Mitwirkung zugesagt.

Die Wiener Nikolauskathedrale steht übrigens auf echtem russischen Untergrund. Vor Baubeginn seien nämlich 30 Fuhren russischer Erde in die Bundeshauptstadt gebracht worden, betonte Hilarion.

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