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Wiens Erzbischof Schönborn reist nach Saudi-Arabien

Kardinal Schönborn reist nach Saudi-Arabien.
Kardinal Schönborn reist nach Saudi-Arabien. ©APA/EVA MANHART (Archivbild)
In den letzten Februartagen bricht Wiens Erzbischof Schönborn zu einer mehrtägigen Reise nach Saudi-Arabien auf.
Schönborn feiert 25-Jahre-Jubiläum als Kardinal

Wiens Erzbischof Christoph Schönborn kommt mit seiner Saudi-Arabien-Reise einer Einladung des Generalsekretärs der Muslim World League Muhammad Al-Issa nach. Sein Besuch diene der Begegnung mit den Christen vor Ort und deren Stärkung sowie dem interreligiösen Dialog, so Kardinal Schönborn im Vorfeld laut Kathpress.

Schönborn will bei Saudi-Arabien-Reise Dialog ausbauen

"Wir müssen miteinander reden, weil wir auf dieser Welt zusammenleben und gemeinsam Verantwortung für das Wohl der Menschen und der Welt haben. Und darüber kann und muss man einen ernsthaften und hoffentlich nachhaltigen Austausch führen", sagte der Wiener Erzbischof. Dieser Besuch sei kein einmaliges Momentum, "sondern es geht darum, die bestehenden Gesprächsmöglichkeiten auszubauen und miteinander den Weg zu gehen, so gut es möglich ist".

Wiens Erzbischof feiert Gottesdienst in österreichischer Botschaft

Kardinal Schönborn wird am Samstag in Riad in der österreichischen Botschaft mit Katholikinnen und Katholiken zusammentreffen. Auch der für Saudi-Arabien zuständige Bischof Paul Hinder wird dazu in Riad erwartet. Weiters steht auch eine Begegnung mit Generalsekretär Al-Issa auf dem Programm.

Am Sonntag wird der Kardinal in der österreichischen Botschaft den Sonntagsgottesdienst feiern. An diesem Tag ist auch ein Treffen mit Repräsentanten des Schura-Rates anberaumt. Am Montag steht schließlich noch ein Besuch der "Islamic Art Biennale" in Jeddah auf dem Programm.

Schönborn in arabischer Welt gefragter Gesprächspartner

Schönborn war auch Anfang November 2022 zum "Bahrain Dialog Forum" geladen, das zugleich der erste Programmpunkt des Besuchs von Papst Franziskus in Bahrain war. Der Wiener Erzbischof warb bei seinen Begegnungen in Bahrain eindringlich für den interreligiösen Dialog und eine Öffnung hin zu mehr Religionsfreiheit in der arabischen Welt. Er würdigte in diesem Zusammenhang auch entsprechende positive Entwicklungen wie in Bahrain. Das Forum wurde vom Obersten Rat für Islamische Angelegenheiten in Bahrain in Zusammenarbeit mit dem Ältestenrat der Muslime ("Muslim Council of Elders") organisiert.

Viel öffentliche Aufmerksamkeit brachte auch der Besuch von Kardinal Schönborn 2016 in Ägypten. Im Rahmen des Besuchs gab er etwa der in den Vereinigten Arabischen Emiraten erscheinenden Zeitung "Al-Ittihad" ein ausführliches Interview, das im arabischsprachigen Raum stark rezipiert wurde. Schönborn warb für Toleranz, Dialog und gegenseitige Wertschätzung, hob positive Entwicklungen - etwa in den Vereinigten Arabischen Emiraten - hervor und verurteilte zugleich jede Form von religiösem Extremismus.

Über eine Million Christen in Saudi-Arabien

In Saudi-Arabien leben etwa 1,5 Millionen Christen, was vier Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes entspricht. Mehr als die Hälfte davon sind Katholiken, es gibt aber beispielsweise auch zahlreiche Kopten aus Ägypten und äthiopische/eritreische Christen im Land. Die katholischen Gläubigen sind in vier Pfarreien mit Außenstationen organisiert und werden von einigen Priestern betreut.

In Saudi-Arabien ist das Leben für Christen und Angehörige anderer Religionen außer dem Islam im Vergleich zu den anderen Ländern der Arabischen Halbinsel am schwierigsten. Der Islam in der strengen Form des Wahabismus ist Staatsreligion, öffentliche Gottesdienste und das Tragen religiöser Symbole sind ebenso verboten wie Bibeln. Es gibt auch keine einzige Kirche in dem Staat, der Religionswechsel eines Muslimen zum Christentum oder einer anderen Religion ist strengstens verboten und kann auch mit dem Tode bestraft werden. Private Gottesdienste in Wohnungen werden von den Behörden aber geduldet.

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