AA

Wiens Bäder: Erfrischungsoasen mit Geschichte

©RK Fotoservice
Bei warmen Temperaturen sorgen tausende Badebegeisterte für Hochbetrieb in den Wiener Freibädern. Allerdings sind die Bäder nicht nur beliebte Erfrischungsoasen, sie haben auch eine Jahrhunderte alte Geschichte.

Bis zu 30.000 Badebegeisterte besuchen täglich das Gänsehäufel, bis zu 14.000 das Kongressbad. Die Wiener Bäder sind jedoch nicht nur beliebte Erfrischungsoasen sie haben auch eine Jahrhunderte alte Geschichte. Vor fast 2.000 Jahren wurde in Wien bereits in beheizten Steinbeckenbädern und Steinwannen gebadet. Mittelalterliche Badestuben lassen sich seit dem 13. Jahrhundert nachweisen. Im 18. Jahrhundert entstanden entlang einiger Donauarme kleinere Bäder, die im Rahmen der Donauregulierung (1870 bis 1875) verschwanden. Die Stadt Wien baute stattdessen an der Donau zwei städtische Bäder. So wurde 1875 das Städtische Freibad in einer Bucht am linken Donauufer gebaut. Das Kommunalbad oberhalb der Kronprinz-Rudolf-Brücke (heute Reichsbrücke) entstand ein Jahr später.

Gänsehäufel öffnete 1907 seine Tore

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Strombäder im Donaukanal errichtet. Diese standen im Interesse der öffentlichen Gesundheitspflege. In dieser Zeit entstand auch das Strandbad Gänsehäufel an der Alten Donau. Entdeckt durch den Naturheilkundler Florian Berndl, wurde das Bad 1907 von der Stadt Wien gepachtet und am 5. August des selben Jahres eröffnet. Das Gänsehäufel wurde 1945 durch Bomben schwer beschädigt, ein Jahr später nach Plänen der Architekten Max Fellerer und Eugen Wörle wiederaufgebaut und 1950 wiedereröffnet. Heute bietet das Bad mit einer Badefläche von 270.000 Quadratmetern Platz für 30.000 Badebegeisterte.

Denkmalgeschützter Haupttrakt im “Kongerl”

Mit dem Kongreßbad wurde 1928, nach Plänen von Erich Leischner, in Ottakring ein mittlerweile ebenso legendäres wie beliebtes Sommerbad eröffnet. Das “Kongerl” wurde während wirtschaftlich kritischer Jahre, im Rahmen eines “außerordentlichen Arbeitsprogramms zur Linderung der Arbeitslosigkeit” auf einer ehemaligen Sandgewinnungsstätte und Mülldeponie errichtet. 1987 wurde im Rahmen einer Generalsanierung das 100-Meter-Becken in ein Sport- und ein Erlebnisbecken geteilt. Im Jahr 2008 war im nördlichen Teil des Gebäudes ein Brand ausgebrochen. Der denkmalgeschützte Haupttrakt mit seinen charakteristischen rot-weißen Holzbauten blieb unversehrt, der betroffene Zubau wurde wieder aufgebaut.

Großartige Aussicht vom Krapfenwaldlbad

Aufgrund seiner großartigen Aussicht gehört ein weiteres historisches Sommerbad, das Krapfenwaldlbad, zu einem der beliebtesten Bäder Wiens. Bereits 1911 kaufte die Gemeinde Wien von Franz Josef Krapf ein Grundstück mitsamt Waldhaus und errichtete darauf ein Volksrestaurant. 1923 wurde auf dem Areal das Krapfenwaldlbad eröffnet und beide Gebäude eingegliedert. Nach der Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wurde das Bad 1952 wiedereröffnet. Das “Krawa” erhielt 1978 zwei neue Becken. Mit der Sanierung des oberen Beckens (1989) wurde es allmählich zum Sommerbad, wie man es heute kennt.

Mit den insgesamt 17 Sommerbädern der Stadt Wien sorgen aber nicht nur die historischen Bäder, sondern auch Badeoasen, wie das Laabergbad, das Stadionbad oder das Ottakringerbad für erfrischende Stunden mitten in Wien.

  • VIENNA.AT
  • Sommer in Wien
  • Wiens Bäder: Erfrischungsoasen mit Geschichte
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen