Der Selbstbehalt beim Arztbesuch solle zwar erhalten bleiben, die Beiträge jedoch in diesem Ausmaß sinken. Dies wäre, so zeigte sich Obmann Walter Ruck überzeugt, vor allem eine Entlastung für den unternehmerischen Mittelstand bzw. für Ein-Personen-Unternehmen. Laut Wirtschaftsbund könnte der “finanzielle Effekt” des Selbstbehaltes dadurch abgeschafft werden. Dieser beträgt 20 Prozent pro Arztbesuch (Sozial Schwächere, Kinder und chronisch Kranke sind befreit, Anm.) Werden Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch genommen, wird der Beitrag halbiert.
Wirtschaftsbund fordert Änderung
Der Kostenanteil solle bleiben, betonte man beim Wirtschaftsbund. Denn dieser besitze einen wichtigen Steuerungseffekt. Nötig sei aber eine Senkung der Beiträge insgesamt, nämlich um den Gesamtbetrag des Selbstbehaltes – durch den jährlich rund 50 Mio. Euro eingenommen würden. Das würde laut Wirtschaftsbund unter dem Strich bedeuten, dass Versicherte rund 0,5 Prozent weniger zahlen würden. Finanziert werden soll dies über die kommendes Jahr anstehende Erhöhung der Zuschüsse für Pensionen, hieß es auf APA-Anfrage.
Neue Regelungen beim Crowdfunding
Außerdem forderte Ruck sowie der designierte Bundesspartenobmann der Sparte Information und Consulting, Robert Bodenstein, unter anderem neue Regelungen für Crowdfunding. Das sei derzeit nur bis 100.000 Euro möglich, danach bestehe nach dem Bankwesen- und Kapitalmarktgesetz Prospektpflicht (mit Informationen über das Projekt und die damit verbundenen Risiken, Anm.) – mit Kosten bis zu 50.000 Euro. Der Wiener Wirtschaftsbund spricht sich dafür aus, dass die Verpflichtung erst ab 500.000 Euro besteht. (APA)