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Wiener Westbahnhof: Umbau zur "BahnhofCity" beginnt

Am Westbahnhof startet der Umbau zur "BahnhofCity Wien West". Noch im Jänner beginnen die ÖBB mit den Arbeiten für eine provisorische Station, damit ab September die denkmalgeschützte Bahnhofshalle für drei Jahre gesperrt werden kann.

Die Wiedereröffnung samt Einkaufszentrum und flankierenden Hotel- und Bürobauten ist für Herbst 2011 vorgesehen. Heute, Montag, wurde das Projekt präsentiert.

Rund 130 Mio. Euro investieren die ÖBB in das Großprojekt. Die 100 Meter lange, 40 Meter breite und zwölf Meter hohe Halle aus den 1950er Jahren bleibt dabei erhalten, wird aber von späteren Zubauten (samt dem Glaskubus aus den 1990er Jahren) befreit und für das 17.000 Quadratmeter große Einkaufszentrum unterkellert. Links und rechts entstehen Zubauten der Architekten Heinz Neumann und Eric Steiner, die den Wettbewerb dafür 2002 gewonnen hatten.

Nach der Fertigstellung soll der Bahnhof von rund 43.000 Reisenden täglich frequentiert werden. Wie ÖBB-Generaldirektor Martin Huber bestätigte, sind das weniger als die derzeitigen 60.000. Am Westbahnhof wird künftig nämlich der Regionalverkehr aus St. Pölten und Linz gebündelt, während die internationalen Züge zum Hauptbahnhof fahren werden. Trotzdem bleibe die Station “nach wie vor ein bedeutender Bahnhof”, betonte Huber. Mittelfristig wolle man das derzeitige Frequenzniveau wieder erreichen.

Mit dem Umbau wolle man für neues Flair sorgen und ein “einladendes Entree für eine der schönsten Städte Europas” schaffen, schwärmte der ÖBB-Chef. Seitens der Politik gab es dafür Lob. “Die Bahnhofsoffensive bringt unglaubliche Impulse auch für die Stadtentwicklung”, so Wiens Bürgermeister Michael Häupl (S). “Wenn diese Kette an Projekten fertiggestellt ist, wird diese Stadt eine andere sein”, meinte er in Bezug auch auf Praterstern, Hauptbahnhof und Wien-Mitte.

Verkehrsminister Werner Faymann (S) erklärte, dass Bahnhöfe imagebildende Visitenkarten für die Kunden seien. Er verwies darauf, dass die ÖBB bis 2015 zwei Mrd. Euro in die Bahnhöfe investieren, wovon die Hälfte auf Wien entfällt. Die ÖBB stünden im internationalen Vergleich recht gut da. Zu den Besten wie der Schweiz gebe es aber noch beträchtlichen Aufholbedarf, so der Minister.

Bevor das Einkaufszentrum mit 80 Geschäften und einem “Food Court” im Gleisgeschoß fertig wird, sind umfangreiche Arbeiten notwendig. Von Jänner bis März sind Abrissarbeiten vorgesehen, bis Juni wird das 3.000 Quadratmeter große, zweistöckige Stationsprovisorium gebaut. Während der EURO 2008 herrscht Baupause, danach werden die Rolltreppen übersiedelt und dann – Mitte September – die Halle gesperrt. Bis Ende 2009 wird auch der Europaplatz umgebaut, und im Herbst 2011 soll das Gesamtprojekt fertig sein.

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