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Wiener Universitätskliniken: Grüne kritisieren Pfründe-Verteidigung

Die Gesundheitssprecherin der Wiener Grünen, Sigrid Pilz, hat der Ärztekammer am Mittwoch per Aussendung vorgeworfen, Pfründe zu verteidigen, statt für gerechte Mediziner-Einkommen einzutreten.

Die Funktionäre würden die Interessen weniger Topverdiener vertreten, statt sich für die Ärzte an der Basis des Wiener AKH einzusetzen, meinte sie anlässlich einer Pressekonferenz der Standesvertretung.

„Die heftige Reaktion der Wiener Ärztekammer auf den Gesetzesentwurf zu den Sonderklassegeldern ist nicht nachvollziehbar“, so Pilz. Der Vorschlag, auch im AKH mit zwölf Prozent einen Anteil an den hohen Privateinkünften der Topmediziner abzugeben, sei ohnehin nur ein Minimalprogramm der verantwortlichen Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (S).

„Angesichts der Debatte um Herrn Prof. (Michael, Anm.) Zimpfer, mit einem in den Medien kolportierten Privathonorareinkommen von bis zu 900.000 Euro im Jahr, ist es unerträglich, dass die Ärztekammer die vormodernen Verhältnisse und extrem ungerechten Strukturen im AKH verteidigt“, so Pilz: „Die Drohung der Kammerfunktionäre, dass Spitzenmediziner bei einem verordneten Infrastrukturbeitrag abwandern könnten, entbehrt jeder Grundlage.“

Die Arbeitsbedingungen für Topmediziner in Wien würden auch bei gedeckelten Privathonoraren und strikter Beschränkung von Nebenbeschäftigungen, wie es der Rechnungshof fordere, höchst attraktiv für medizinischen Nachwuchs aus dem In- und Ausland bleiben, zeigte sie sich überzeugt. Pilz forderte zudem die Anhebung des Infrastrukturbeitrages auf 25 Prozent in allen öffentlichen Wiener Spitälern.

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