Die Helfer aus Österreich schafften es allerdings, die Nahrungsmittellieferungen für September und Oktober sicher zu stellen. Monate harter Arbeit sind nötig, um den Zoo Tripolis vor dem Zusammenbruch zu retten. Noch mehr Zeit wird vergehen, bevor sich die Tere von den Strapazen des Kriegsgeschehens und der Vernachlässigung erholen. Trotz der eskalierenden politischen Spannung traf das Vier Pfoten Einsatzteam diese Woche zum zweiten Mal in Tripolis ein. Sie übergaben eine von Tierfreunden auf der ganzen Welt gespendete Hilfslieferung dringend benötigter Medikamente an den Zoodirektor und kümmerten sich um die medizinische Versorgung der Tiere.
Hyänen besonders arm im Zoo von Tripolis
“Die Hyänen brauchten unsere Hilfe am dringendsten”, sagt Amir Khalil von Vier Pfoten. Die empfindlichen Tiere wurden während des Kriegs stark vernachlässigt. Sie erhielten daher als erste Tiere veterinärmedizinische Betreuung. Nach einer sorgfältigen Untersuchung wurden die Hyänen gegen Tollwut geimpft, gegen Parasiten behandelt und ihnen wurde Blut abgenommen, das im Labor untersucht wird. “Außerdem haben wir bei einer der Hyänen Wunden behandelt, die anscheinend durch Kämpfe verursacht wurden”, sagt Khalil. “Die Tiere hatten in ihren Gehegen keine Beschäftigungsmöglichkeiten und sind durch den Stress des monatelangen Bürgerkriegs aufgeregt und nervös. Teilweise haben sie sich gegenseitig verletzt. ”
Jetzt, wo die Grundversorgung der Zootiere sicher gestellt ist, will die Tierschutzorganisation sich als nächstes für die Verbesserung der Zoogehege einsetzen. “Die Tiere brauchen Abwechslung und Beschäftigung, damit auch ihre emotionalen Wunden schneller geheilt werden”, kommentiert Khalil. Entsprechende Pläne hat der Tierschützer bereits mit dem Zoodirektor in Tripolis diskutiert.