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Wiener Taxifahrer soll Fahrgast missbraucht haben: Prozess vertagt

Ein 54-jähriger Taxifahrer steht wegen Missbrauchs eines Fahrgastes vor Gericht.
Ein 54-jähriger Taxifahrer steht wegen Missbrauchs eines Fahrgastes vor Gericht. ©APA
Am Freitag stand ein 54-jähriger Taxifahrer vor Gericht, weil er sich an einem weiblichen Fahrgast vergangen haben soll. Der Angeklagte bekannte sich unter Tränen nicht schuldig und behauptete, er wäre von der 29-jährigen Frau verführt worden.
Taxifahrer missbrauchte Fahrgast

Der Taxler war im vergangenen April über Funk an eine Adresse in Liesing bestellt worden. Er sollte die 29-Jährige in die Leopoldstadt bringen. Während der Fahrt schlief die Frau, die laut Staatsanwältin Kristina Jahn erheblich alkoholisiert war, ein. Diesen Zustand soll der Taxler – ein gebürtiger Pole, verheiratet und mehrfacher Familienvater – ausgenützt haben, um die wehrlose Frau zu missbrauchen.

Angeklagter behauptet verführt worden zu sein

Laut Anklage schreckte die Frau auf, als der Taxler über bzw. bei ihr lag und sich an ihr zu schaffen machte. “Sie gab vor, Polizistin zu sein, um der Situation zu entkommen”, berichtete die Staatsanwältin. “Es gab Vorkommnisse”, räumte Verteidiger Elmar Kresbach ein. Diese wären aber auf Avancen der Frau zurückzuführen gewesen, “die eine gewisse Bereitschaft zu sexueller Abenteuerlust signalisiert hat”.

“Ich bin nicht schuldig. Sie wollte das”, gab der Angeklagte zu Protokoll. In weiterer Folge stilisierte er sich als Opfer einer lüsternen Frau, die ihn in seinem Taxi überrumpelt hätte. An der Zieladresse angelangt, habe sie sich nach dem Bezahlen des Fuhrlohns zu ihm gebeugt und “mit anzüglicher Stimme geflüstert, ob wir etwas machen können”. Sie habe ihm dabei “in die Augen geschaut und ist mir ihrem Gesicht an mein Ohr”, schilderte der 54-Jährige.

“Es war nicht einfach für mich”, beschrieb der Taxler die Situation: “Ich hab’ nix mehr machen können, da hat sie mich schon zu küssen begonnen.” Schließlich habe sich die Frau die Bluse ausgezogen, die Hose heruntergeschoben und sich zu befriedigen begonnen. Da habe er sich zu ihr in den Fonds gesetzt. Der “Wunsch, mit ihr Kontakt zu haben” habe ihn einfach übermannt. Die Frau habe auf ihn “professionell, als würde sie in einer Bar arbeiten” gewirkt.

Prozess gegen Taxifahrer vertagt

Der Prozess gegen den Taxifahrer, der eine 29-Jährige in seinem Wagen missbraucht haben soll, ist zur ergänzenden Beweisaufnahme auf den 19. Oktober vertagt worden. Der Enthaftungsantrag von Verteidiger Elmar Kresbach wurde abgewiesen, die U-Haft wird fortgesetzt.

“Der dringende Tatverdacht ist nicht geringer geworden”, erklärte Richterin Martina Krainz, nachdem die betroffene Frau unter Ausschluss der Öffentlichkeit als Zeugin vernommen wurde. Und weiter: “Aufgrund der Schwere der Tatvorwürfe und der Verantwortung des Angeklagten ist weiter von Tatbegehungsgefahr auszugehen.” Gegen diesen Beschluss verzichtete Kresbach auf Rechtsmittel.

(APA/Red)

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