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Wiener Polizisten sollen 16-Jährigen rassistisch beschimpft haben

Beamte sollen nach Attacken auf Jugendliche in Wien-Donaustadt 16-jähriges Opfer beschimpft haben.
Beamte sollen nach Attacken auf Jugendliche in Wien-Donaustadt 16-jähriges Opfer beschimpft haben. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Am Sonntag kam es zu einer Rauferei in Wien-Donaustadt. Nun erhob eines der Opfer Rassismusvorwürfe gegen Wiener Polizisten. Diese sollen ihn mehrfach als "Neger" bezeichnet haben.

Nach einer Rauferei am späten Sonntagnachmittag bei der U2-Station Seestadt in Wien-Donaustadt erhebt das Opfer, ein 16-Jähriger, nun Rassismusvorwürfe gegen an der Amtshandlung beteiligte Polizisten. Diese sollen ihn unter anderem mehrfach als "Neger" bezeichnet haben. Die Wiener Polizei prüft den Vorfall, man lehne "jede Art der Diskriminierung strikt ab", hieß es in einer Aussendung.

26-Jähriger soll auf drei Jugendliche losgegangen sein

Die Polizei wurde am Sonntag um 17.30 Uhr in die Seestadt gerufen, weil laut Zeugen ein 26-jähriger rumänischer Staatsbürger auf drei Jugendliche losgegangen war und sie verletzt hatte. Die Berufsrettung versorgte die Opfer, ein 16-Jähriger wurde in häusliche Pflege entlassen, die anderen beiden - 16 und 20 Jahre alt - leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Der Aggressor war unterdessen mit einem Fahrzeug geflüchtet, laut Polizeisprecher Daniel Fürst ist er mittlerweile aber ausgeforscht.

Vorwürfe gegen Polizei: Opfer mehrfach als "Neger" bezeichnet

Die Attacke dürfte einem 16-jährigen Wiener gegolten haben. Dem Burschen, Sohn einer Wiener Mutter und eines aus Nigeria stammenden österreichischen Staatsbürgers, wurde dabei unter anderem die Nase gebrochen. Er sagte aus, grundlos von dem 26-Jährigen und von mehreren Kompagnons des Aggressors attackiert worden zu sein. Als dem Jugendlichen noch Zeugen des Vorfalls zu Hilfe kamen, seien auch sie angegriffen worden.

Der 16-Jährige gab in sozialen Netzwerken an, an der Amtshandlung beteiligte Polizisten hätten ihn in weiterer Folge wiederholt als "Neger" bezeichnet, obwohl sie seinen Namen bereits gekannt hätten. Der freie Journalist Michael Bonvalot rief weitere Zeugen des Vorfalls auf, sich bei dem 16-Jährigen zu melden.

Vorwürfe gegen Polizei "werden mit Nachdruck geprüft"

Daniel Fürst betonte, die Vorwürfe "werden mit Nachdruck geprüft". Die Wiener Polizei "würde ein solches Verhalten unter keinen Umständen dulden", hieß es in der Aussendung. "Derzeit ist es Gegenstand von Ermittlungen, ob es tatsächlich zu diskriminierenden Äußerungen gekommen ist oder nicht. (...) Aufzeichnungen, wie etwa das Funkprotokoll der Landesleitzentrale, wurden bereits gesichert und werden dementsprechend ausgewertet."

Welche Einheit die Vorwürfe betreffen, war am Dienstag noch unklar. Fürst zufolge waren mehrere Einheiten am Ort des Geschehens, das könnte zum Beispiel genauso Donaustädter Bezirkskräfte wie zum Beispiel die Bereitschaftseinheit betreffen.

(APA/Red)

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