AA

Wiener Neurologe und Ex-Rektor Seitelberger gestorben

Die Medizinische Universität Wien und die Universität Wien trauern um Franz Seitelberger. Der Neurologe verstarb am vergangenen Freitag (2.11.) nach langer schwerer Krankheit im 91. Lebensjahr.

Die Medizinische Universität Wien und die Universität Wien trauern um Franz Seitelberger, ehemaliger Dekan der Medizinischen Fakultät und Rektor der Universität Wien von 1975 bis 1977. Der Neurologe, der die Forschung auf seinem Fachgebiet in Wien nachhaltig geprägt hat, verstarb am vergangenen Freitag (2.11.) nach langer schwerer Krankheit im 91. Lebensjahr, teilte die MedUni Wien am Montag in einer Aussendung mit.

Der Verstorbene wurde am 4. Dezember 1916 in Wien geboren, promovierte 1940 an der Universität Wien zum Dr. med. univ. und erlangte 1950 seine Anerkennung als Facharzt für Neurologie und Psychiatrie. Er habilitierte sich 1954 für Neurologie, Neuroanatomie und Neuropathologie und erhielt 1958 den Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors. 1959 wurde er zum Vorstand des Neurologischen Instituts der Universität Wien bestellt, das er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1987 leitete. Als Wissenschafter machte sich Seitelberger vor allem in der Erforschung von Abbauprozessen im Gehirn, etwa durch Alterungsprozesse oder Alkohol, einen Namen.

Während seiner Zeit als Rektor der Universität Wien, wurde Seitelberger von Studentenvertretern kritisiert. Der Verbande Sozialistischer Studenten Österreichs (VSStÖ) und der Kommunistische Studentenverbandes (KSV) warfen ihm „Mitgliedschaft bei der SS“ vor und forderten seinen Rücktritt. Seitelberger rechtfertigte sich, dass er lediglich bei einer SS-Sportgemeinschaft gewesen sei, in der er sich „nur sportlich betätigt“ habe. Laut Aussagen der damaligen Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg vom 3. März 1976 sei er, Seitelberger, nach Durchsicht von Dokumenten als „minderbelastet“ eingestuft worden.

mehr News aus Wien …

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wiener Neurologe und Ex-Rektor Seitelberger gestorben
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen