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Wiener mit aktueller Wohnsituation am wenigsten zufrieden

Im Bundesländervergleich zeigen die Wiener die geringste Zufriedenheit mit ihrer Wohnsituation.
Im Bundesländervergleich zeigen die Wiener die geringste Zufriedenheit mit ihrer Wohnsituation. ©pixabay.com (Sujet)
Wer in Wien oder in Stadtlage wohnt, ist laut einer aktuellen Studie am wenigsten zufrieden. Neben der Art der Immobilie spielt auch die Größe der eigenen vier Wände dabei eine zentrale Rolle.

Seit nicht ganz einem Jahr verbringen viele Österreicher coronabedingt mehr Zeit zuhause. Für viele sind die eigenen vier Wände daher nicht "nur" Wohnraum, sondern auch Arbeits- oder Klassenzimmer. Doch wie zufrieden sind die Österreicher mit ihrer Wohnsituation?

Dieser Frage ist die aktuelle Integral Trendstudie 2021 für ImmoScout24 unter 1.000 Österreichern nachgegangen.

Zufriedenheit mit der Wohnsituation so hoch wie noch nie

Die erfreuliche Nachricht zuerst: "Trautes Heim, Glück allein" ist nicht nur ein Sprichwort. Denn befragt nach der Zufriedenheit mit der derzeitigen Wohnsituation, vergeben die Österreicher die Note "Gut" (Mittelwert von 1,7; 84 Prozent sind zufrieden). Mehr als die Hälfte der Österreicher (53 Prozent) ist mit der eigenen Wohnsituation sogar sehr zufrieden, weitere 31 Prozent sind immerhin eher zufrieden. Besonders wohl in den eigenen vier Wänden fühlen sich die über 50-Jährigen. Hier sind knapp zwei Drittel sehr, 26 Prozent eher zufrieden.

Wie der Vergleich über die Jahre zeigt, ist der Wert leicht, aber kontinuierlich gestiegen: So gaben in den Studien 2012 und 2017 noch 80 Prozent an, mit ihrer Wohnsituation zufrieden zu sein, 2020 waren es 81 Prozent.

Wer in Wien oder in Stadtlage wohnt, ist am wenigsten zufrieden

Im Bundesländervergleich zeigen die Wiener die geringste Zufriedenheit mit ihrer Wohnsituation: nur 78 Prozent sind zumindest eher zufrieden. Besonders gut lebt es sich hingegen in Vorarlberg (92 Prozent sind zumindest eher zufrieden), gefolgt von Niederösterreich (90 Prozent), dem Burgenland (89 Prozent) und Oberösterreich (87 Prozent).

Grundsätzlich gilt zudem: Egal, in welchem Bundesland man zuhause ist, wer im Umland oder Einzugsgebiet einer Stadt wohnt, ist in 9 von 10 Fällen zufrieden, in Stadtlage sind es nur mehr rund drei Viertel der Befragten.

Hohe finanzielle Belastung geht mit höherer Unzufriedenheit einher

Abgesehen vom Wohnort, sinkt die Zufriedenheit mit der eigenen Wohnsituation, wenn der finanzielle Druck hoch ist. Sei es aufgrund eines grundsätzlich geringen Einkommens oder eines hohen Anteils der Wohnkosten am Haushalts-Nettoeinkommen bzw. der insgesamt hohen finanziellen Belastung. Werden Wohnkosten als (sehr) belastend wahrgenommen bzw. werden mehr als 50 Prozent des Haushalts-Nettoeinkommens für das Wohnen ausgegeben, geben nur mehr 7 von 10 Befragten an, mit der Wohnsituation zufrieden zu sein.

Auch Art der Immobilie und Größe ausschlaggebend

Wer ein Haus sein Eigen nennt bzw. eine Immobilie im Eigentum besitzt, fühlt sich darin tendenziell besonders wohl (Mittelwert 1,4; 9 von 10 sind zufrieden). Die Zufriedenheit sinkt bereits, wenn "nur" eine Wohnung bewohnt wird (78 Prozent sind zufrieden) oder man zur Miete wohnt (70 Prozent). Ein gutes Zeugnis wird auch Genossenschaftsobjekten ausgestellt (84 Prozent sind zufrieden), Gemeindeimmobilien hingegen weniger (70 Prozent).

Neben der Art der Immobilie spielt die Größe eine zentrale Rolle. Wer mehr Platz zur Verfügung hat, ist wesentlich zufriedener: bei einer Wohnfläche von 130 Quadratmetern oder mehr sind 94 Prozent der Befragten zufrieden, bei Wohnungen bis 89 Quadratmeter nur mehr 79 Prozent. In einer Wohnung, die weniger als 69 Quadratmeter hat, gar nur mehr 72 Prozent.

Fehlende Freiläche hat meiste Auswirkung auf Unzufriedenheit

Kein Faktor hat so viel Einfluss auf die Unzufriedenheit mit der Wohnsituation wie eine fehlende Freifläche. Denn wer eine zur Verfügung hat, ist überdurchschnittlich zufrieden: Zwei Drittel der Befragten mit Garten oder Terrasse sind sogar sehr zufrieden, weitere 25 Prozent immerhin eher zufrieden. Balkone, Loggien und Wintergärten machen ebenfalls glücklich - wenn auch etwas weniger (57 Prozent sehr zufrieden, 30 Prozent eher zufrieden).

Fehlt die Freifläche jedoch, sinken die Werte enorm: Nur ein Viertel der Befragten bewertet die eigene Wohnsituation trotz fehlender Freifläche mit sehr, weitere 39 Prozent mit eher zufriedenstellend.

(Red)

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