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Wiener Lobau-Autobahn und Tunnel werden nicht gebaut

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) verkündete am Mittwoch, dass die Lobau-Autobahn inklusive Tunnel nicht gebaut wird.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) verkündete am Mittwoch, dass die Lobau-Autobahn inklusive Tunnel nicht gebaut wird. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Mittwochvormittag gab Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) bekannt, dass die Wiener Lobau-Autobahn mit ihrem Tunnel durch ein Naturschutzgebiet nicht gebaut wird.
Wiener Lobautunnel dürfte nicht gebaut werden
Alltag im Lobautunnel-Protestcamp

Der Wiener Lobautunnel wird nicht gebaut. Wie Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz bekannt gab, wird die Lobau-Autobahn mit ihrem Tunnel durch ein Naturschutzgebiet nicht weiterverfolgt. Die Nordostumfahrung, also der Lückenschluss der Außenring-Schnellstraße S1, wird in geplanter Form somit nicht kommen. Die dazugehörige Spange der S1 könnte aber errichtet werden.

Wiener Lobau-Autobahn und Tunnel wird nicht gebaut

Die S34 im niederösterreichischen Traisental wird ebenfalls nicht in der geplanten Form umgesetzt. Gewessler betonte, dass alle Experten sagen: "Mehr Straßen bedeutet mehr Autos, mehr Straßen führen zu mehr Verkehr."

Verkehrsminsiterin ließ im Sommer Asfinag-Projekte überprüfen

Die Verkehrsministerin hatte im Sommer alle Neubauprojekte der Asfinag zumindest bis zum Herbst vorläufig auf Eis gelegt, um sie auf ihre Vereinbarkeit mit den Zielen des Regierungsprogramms zu überprüfen. In Wien und in Niederösterreich war hier die S1 mit dem Lobau-Tunnel und der Spange in die Seestadt Aspern betroffen. Umstritten ist vor allem der 8,2 Kilometer lange Tunnel unter der Donau und der Lobau, gegen den Umweltschutzgruppen seit Jahren protestieren.

Klimakrise als größte Herrausforderung der Generation

Die Evaluierung habe auch bedeutet, einen umfassenden Klimacheck vorzunehmen, betonte die Ministerin - die sich erfreut zeigte, dass der Abschluss wie vorgesehen im Herbst gelungen sei. "Die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Generation.", beteuerte sie. Man entscheide darüber, ob man eine Welt "voller Beton und voller Zerstörung" oder mit Zukunft und Chancen hinterlasse.

Gewessler wolle in 30 Jahren nicht sagen, ihr habe der Mut gefehlt

Jene Menschen, die heute für das Klima auf die Straße gehen, würden in 20 oder 30 Jahre fragen, was man getan habe, um das Klima zu retten. "Ich spüre diese Verantwortung." Sie wolle nicht in 30 Jahren sagen, es habe ihr im entscheidenden Moment der Mut gefehlt, betonte Gewessler. "Wir haben bei diesen Klimachecks erstmals nicht so wie bisher weitergemacht", versicherte sie. Die Auswirkungen auf Klima, Flächenverbrauch und Infrastruktur habe man sich ebenfalls angesehen. Und: Weitere Straßen bauen, löse den Stau nicht auf, gab Gewessler zu bedenken.

Seit Beginn der Planungen haben sich die Bedingungen verändert

Seit Beginn der Planungen vor rund 30 Jahren hätten sich die Rahmenbedingungen umfassend verändert. Viele der Annahmen und Argumente von damals seien heute nicht mehr zutreffend. Sie erinnerte daran, dass es auch Pläne gegeben habe, in Wien eine Autobahn bis zum Karlsplatz zu führen. Heute, wenn man über den Naschmarkt gehen, sei man froh, dass dies nicht geschehen sei: "Ich bin überzeugt, genau diesen Mut müssen wir heute auch beweisen."

(APA/Red)

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