Die 1974 eröffnete Hauptwerkstätte der Wiener Linien an der Simmeringer Hauptstraße 252 umfasst eine Fläche von 264.000 Quadratmetern. 760 Mitarbeiter warten insgesamt 130 U-Bahn-Züge, 526 Straßenbahngarnituren und 478 Autobusse.
35 Jahre Dauerbetrieb haben Spuren hinterlassen und gleichzeitig entsprechen die Baulichkeiten nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Der Umbau soll die Werksstruktur “grundlegend optimieren” und diese an heutige Anforderungen anpassen, heißt es in einer Aussendung der Rathauskorrespondenz.
“Beispielsweise ist es bei solchen Bauten heute Vorschrift, die Dachkonstruktion erdbebensicher auszuführen. Vor 35 Jahren existierten diese Vorschriften schlicht nicht. Das bedeutet aber auch, dass die 104 Stützen der Hallenkonstruktion ertüchtigt werden müssen. Abhängig von der Bodenbeschaffenheit werden hier pro Stütze vier zusätzliche Tragepfähle ca. sieben Meter tief in den Erdboden geführt. Und das alles während des laufenden Betriebs – denn die Baustelle darf die Wartung der Fahrzeuge natürlich nicht beeinträchtigen”, beschreibt Wiener Linien Geschäfstführer Günter Steinbauer die Arbeiten.
Diese Tieferführung der Stützpfeiler sowie die Um- bzw. Neubauten des darunterliegenden Kellers ist mit ein Grund für die hoch erscheinenden Gesamtkosten des Umbaus. Auch das Dach der Halle wird größtenteils abgetragen und neu errichtet. Unter dem bestehenden Erdgeschoß werden neue, belüftete Fluchttunnel errichtet. Für Servicearbeiten an den ULF-Straßenbahnen wird eine Schiebeplatte eingebaut – die geamte ULF-Garnitur soll damit an jeden beliebigen Arbeitsplatz verschoben werden können.
Die Heizungs- und Warmwasserversorgung der “HW neu” übernimmt eine Wärmepumpe. Selbst der Abluft der verschiedenen Arbeitsbereiche wird mittels Wärmetauschern nochmals Energie entzogen und erneut verfügbar gemacht.