Außenministerin Ursula Plassnik (V) mahnte wenige Tage vor einem Treffen der Kosovo -Troika mit den Konfliktparteien Belgrad und Pristina in Wien. "Der Blick darf nicht punktförmig auf die Statusfrage" eingeengt werden.
“Wie auch immer der Kosovo-Status aussehen wird – die Menschen im Kosovo und in Serbien werden auch in Zukunft Nachbarn sein”, unterstrich sie laut einer Aussendung vom Freitag.
Parallel zu den erneuten Verhandlungen über den künftigen Status der südserbischen Provinz am Montag im Außenministerium lädt die österreichische Chefdiplomatin daher am Montag und Dienstag zu einem Kosovo-Frauensymposium unter dem Titel “Shaping our European Future – Networking of Serbian and Kosovar Women” (Unsere europäische Zukunft formen – Netzwerken serbischer und kosovarischer Frauen). Ausgerichtet wird das Treffen von der Diplomatischen Akademie in Wien.
Es gehe bei den Gesprächen “nicht um eine Duplizierung der Statusverhandlungen”, sondern dass den Frauen – immerhin 50 Prozent der Einwohner Serbiens und des Kosovo – Gehör verschafft wird, betonte Plassnik. Sie verwies darauf, dass Frauen in den Kosovo-Statusverhandlungen “nicht hinreichend einbezogen” seien. “Als Praktikerinnen im Überwinden vielfältiger Barrieren” könnten sie jedoch einen wichtigen Beitrag leisten. “Mit dieser Konferenz setzen wir einen weiteren Mosaikstein in unserem Bemühen, alle positiven Kontakt- und Einflussmöglichkeiten in der Region zu nützen.”
Das Kosovo-Frauensymposium legt bewusst den Fokus auf konkrete Zusammenarbeitsfelder, die in den Statusverhandlungen bisher nur wenig Beachtung fanden: Bildung, Soziales und Wirtschaft sowie Medien. Von serbischer Seite nehmen unter anderem Jugendministerin Snezana Samardzic-Markovic und Vize-Außenministerin Milica Delevic, die Belgrader Menschenrechtlerin Natasa Kandic sowie die Vizepräsidentin der serbischen Wirtschaftskammer, Radmila Milivojevic, teil. Von kosovo-albanischer Seite werden etwa die Politikerinnen Nekibe Kelmendi und Edita Tahiri, die Vorsitzende des kosovarischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Vjosa Dobruna, sowie die Direktorin der größten Kosovo-Mediengruppe “Koha”, Flaka Surroi, erwartet.
